Der alte Bauhof in Schwenningen wird derzeit abgerissen. Foto: Kratt

Arbeiten in Schwenningen gehen zügig voran. Unklarheiten bei Verkauf und Bebauung.

VS-Schwenningen - Zügig gehen die Abrissarbeiten am alten Bauhof voran. In den kommenden Tagen wird von der Bauruine nichts mehr übrig sein. Derweil herrscht noch immer Unklarheit über die folgende Bebauung des Areals.

"Heute oder morgen Abend wird’s weg sein", sagt der Baggerführer Arno Friese beim Blick auf das ehemalige Ziegeleigebäude, von dem nur noch ein Eckteil übrig geblieben ist.

Nachdem im Frühjahr die Abbruchfirma SER aus Heilbronn mit der Entkernung begonnen hatte, laufen die Abrissarbeiten seit rund einem Monat auf Hochtouren. "Die Materialien werden anschließend sortiert und fachgerecht getrennt", erklärt Friese. So kämen die Außenwände, Öfen, das Wohnhaus und die kleine Halle auf separate Haufen, ehe ein Gutachter die Materialien analysiere. Wenn eine Belastung festgestellt werde, kommen sie auf die Deponie, andernfalls werden sie nach Aufbereitung später wieder eingebaut. Und welche Altlasten verbergen sich in den Materialien? "Das kann alles sein, zum Beispiel Öl, Diesel oder Schwermetalle", meint der Baggerführer, und führt schmunzelnd fort: "Ich weiß ja nicht, was die früher hier getrieben haben."

Zu fünft ist das SER-Team derzeit vor Ort, um den Abriss voranzutreiben. "Wir sind gut in der Zeit", so Friese weiter, der ebenso betont, dass es von Anliegerseite aus bisher keinerlei Beschwerden gegeben hat. Sobald das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht ist, würden Bodenplatte sowie die Fundamente entfernt. Unklar sei derzeit noch, ob die Fahrzeughalle im vorderen Bereich des Areals auch abgerissen werde. "Das kommt drauf an, ob es noch verkauft wird", weiß der Baggerführer. Er rechnet damit, dass die Arbeiten spätestens Anfang Oktober abgeschlossen sind.

Und dann? Bekanntlich hat die Firmengruppe Krause aus Bayreuth das rund 19 200 Quadratmeter große Areal von der Stadt gekauft und will sowohl Wohnbebauung, Büroräume als auch einen Supermarkt errichten. In der Vergangenheit waren immer wieder Stimmen laut geworden, dass sich die Firmengruppe mit der Vermarktung schwer tue und zumindest der geplante Rewe-Supermarkt wieder vom Tisch sei.

Zur weiteren Abwicklung könne er noch nichts sagen, es stünden immer noch die Möglichkeiten im Raum, entweder selber zu investieren oder an einen Endinvestor zu verkaufen, berichtet Krause-Projektentwickler Ralf Pavaletz. Der Kaufpreise für das Gesamtobkejt liegt bei rund 46, 5 Millionen Euro. Vonseiten des Geschäftsführers Harry Krause klingt das aber ganz anders: "Komplett werden wir das Areal auf keinen Fall verkaufen." Es gebe Vertragsentwürfe, die aber noch nicht unterschrieben seien. Die Bebauung komme aber auf jeden Fall. Derzeit gehe es um den Wohnungsbau im vorderen Bereich – eben jener Teil, der noch nicht abgerissen ist.

"Rewe machen wir aber auf jeden Fall selbst", weiß der Geschäftsführer. Laut Exposé des Ziegelei-Areals ist über dem Supermarkt, der an der Ecke zwischen Wasen- und Villinger Straße geplant ist, ein Büro- sowie Dienstleistungsbereich vorgesehen. "Schauen wir mal, was dort hinkommt. Das muss noch mit der Stadt besprochen werden", so Krause. Wenn mit dem Bau im Frühjahr angefangen werde, reiche das völlig aus. Die Stadt teilt sogar durch Pressesprecherin Oxana Brunner mit, dass sich das planerische Konzept des Projektentwicklungsunternehmens im Obergeschoss geändert habe und nicht mehr der eigentlichen Vorhabenplanung entspreche.

Zuletzt war aus gut unterrichteten Kreisen ebenso zu hören, dass sich der Rewe-Supermarkt statt auf dem Bauhof-Areal ins neue Forum Villingen-Schwenningen orientieren werde. "Was Rewe im Rössle vor hat, weiß ich nicht, wir haben einen Mietvertrag mit Rewe, der fix ist", entgegnet Projektentwickler Pavaletz. Er könne sich aber vorstellen, dass Rewe Bedarf an zwei Märkten in Schwenningen hat und das eine das andere nicht ausschließt.

Und was sagt der Forums-Investor HBB zu den Spekulationen? Was den geplanten Frischemarkt angeht, bemühe sich HBB vorwiegend um neue Konzepte, berichtet Geschäftsführer Harald Ortner, der keinen konkreten Mieternamen nennen möchte. "Wir schauen, was schon da ist und was noch fehlt."