Gudrun Egler (Mitte) verabschiedete sich als Gründerin und Motor der "Mahlzeit" am Villinger Goldenbühl. Marianne Gilliot und Monika Dopfer (von rechts) führen den gemeinsamen Mittagstisch weiter, Melanie Pees und Anette Hirt (von links) spendeten im Namen der Baugenossenschaft Familienheim dafür 500 Euro. Foto: Familienheim Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Gudrun Egler macht Mittagessen zur Erfolgsgeschichte / Helfer gesucht

VS-Villingen. Zum Abschied gab es Rinderbraten mit Rotkraut und Semmelknödel. Am Donnerstag stand Gudrun Egler, die "Mutter" der "Mahlzeit" zum letzten Mal am Herd und kochte für rund 100 Besucher im Gemeindesaal der St. Bruder Klaus-Kirche am Villinger Goldenbühl.

Nach 13 Jahren hört Gudrun Egler auf. Anita Neidhardt-März, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, blickte bei einer kleinen Abschiedsfeier auf die Anfänge zurück. Aus einer Idee der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) entstand nach zweijähriger Planung 2006 der gemeinsame Mittagstisch für bedürftige und einsame Menschen, damals noch wöchentlich im Haus der Christlichen Gemeinde im Lantwatten.

Gudrun Egler scharte viele Ehrenamtliche um sich, war Managerin, Seelsorgerin, Köchin, Fundraiserin, Fahrerin und Organisatorin. "Die ›Mahlzeit‹ war ohne sie nicht vorstellbar". Auch, als das Team der ›Mahlzeit‹ gleichzeitig einen Mittagstisch im Rahmen des von der Baugenossenschaft Familienheim initiierten ,Nachbarschaftsnetzwerkes "Gemeinsam alt werden im Quartier", anbot. Zweimal im Monat wurde ab 2011 auch dort gekocht. Als das Engagement zu sehr an den Kräften der Mitwirkenden zu zehren begann, gab man den Standort Lantwatten auf.

Nachfolge geregelt

Bis heute erfreut sich der Mittagstisch im Goldenbühl an jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat größter Beliebtheit. Und das soll auf Wunsch der Familienheim auch so bleiben. Monika Dopfer und Marianne Gilliot haben sich bereiterklärt, in Gudrun Eglers Fußstapfen zu treten und durften eine Spende der Baugenossenschaft in Höhe von 500 Euro entgegennehmen. "Was wir jetzt noch dringend brauchen sind weitere Helferinnen und Helfer", warb Melanie Pees, Sozialmanagerin bei der "Familienheim". Aufgrund der dünnen Personaldecke werde die "Mahlzeit" ab Januar nur noch einmal monatlich angeboten. Der nächste Termin ist der 11. Januar, danach wird an jedem ersten Donnerstag des Monats in Gesellschaft gespeist.

Gudrun Egler verabschiedete sich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von ihrem "tollen Team", ohne das die "Mahlzeit" nie funktioniert hätte, wie sie betonte. "Aber jetzt möchte ich etwas anderes machen", warb sie um Verständnis für ihren Abschied.

Pastoralreferent Gunter Berberich gab ihr den Dank der ACK, der katholischen Seelsorgeeinheit Villingen und der Bruder-Klaus-Gemeinde mit auf den Weg, und der Chor der benachbarten Goldenbühlschule sang zum Abschied Weihnachtslieder.