Unterhaltung mit wohltätigem Effekt bietet das Quellenland-Ensemble. Zu sehen sind Hartmut Janke (von links), Bernhard Patz, Gabriele Zucker, Rolf Langenbach und Philipp Eschbach. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Ikarus bietet ungewöhnliche Kombination: Musik, Videos und Luftaufnahmen

Musik und Fliegerei, wie passt das zusammen? Bewiesen wurde eine gekonnte Symbiose durch das Quellenland-Ensemble, das Rolph Royce Langenbach (Gitarre/Gesang) mit ins musikalische Flugzeug beim Benefizkonzert in der Johanneskirche nahm.

VS-Villingen. Rund 1000 Euro waren der Reingewinn bei "Ikarus – Musik versus Luftaufnahmen der Region" der Luftsportvereinigung Schwarzwald-Baar, um die Kinder- und Jugendarbeit des Bezirkskantorats zu fördern. Faszinierendes wurde visuell und musikalisch vermittelt. Ausbildungsleiter Klaus Ickert kommentierte schließlich mit "Wow" das "ohrgängige und interessante Programm", bekräftigt durch zustimmenden Beifall des großen Publikums.

Direkten Bezug zum Thema bot Rolf Langenbach mit dem Reinhard Mey-Song "Ikarus" – eine Sinnfrage. Wenn man traumhaft dem Sonnenlicht entgegen steigt, dann werden Grenzen überwunden und Kriege verhindert, so der zweite Titel mit "Lilienthals Traum", eine gekonnte Adaption auf das Quellenland-Ensemble.

Ähnliche Gefühle wurden auch mit Griegs "Morgenstimmung" eingefangen, wobei die Einblendung verhieß: Daumen nach oben, die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht. Zuversichtliches fing Gabriele Zucker (Orgel) auch mit der Bearbeitung des Paul-Gerhardt-Liedes "Geh aus mein Herz" des Kirchenmusikers Carsten Klomp ein – unbeschwert, heiter, mit Hochzeitsmarsch angereichert. Genussvolles war auch bei der Sicilienne von Gabriel Fauré von der Altblockflöte (Zucker) zu hören, begleitet von zauberhaften Harfen/Cembaloklängen (Hartmut Janke).

Und heiter ging es weiter mit Debussys "Golliwogg’s Cake-Walk", ein beschwingter Ragtime mit Philipp Eschbach und seiner wohlklingenden Trompete sowie Piano (Janke). Organisator Hartmut Janke brillierte danach an der Schildknecht-Bergmann-Orgel mit César Francks Finale des h-Moll-Chorals von lieblich bis dramatisch und ruhigem Ausklang, angereichert durch optische Impressionen, die uns die Natur schenkt.

Einer der besten Klarinettisten der Region ist Bernhard Patz: Klezmer in Perfektion war von ihm bei "Sholem-Alekhem, Rov Feidman" zu hören. Der Titel von Béla Kovác war ausgefüllt mit jiddischer Wehmut, erzählenden Momenten, tänzerischen Einsätzen, Lebensfreude und Unterhaltungscharakter.

Alle fünf Musiker boten schließlich "Stairway to earth" von Led Zeppelin. Gesang, Sax, Klarinette, Horn, Gitarre, Blockflöten und Keyboard verfehlten die Wirkung nicht. Bei einem Neujahrsumtrunk und Flugbildern (Julian Jägers, Sascha Schneider) klang der Abend aus.