Markus Frohnmaier Foto: Marc Eich

Markus Frohnmaier fühlt sich verfolg und vermutet Täter im linken Milieu. Jetzt ermittelt Staatsschutz.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Anfangs habe ich es nicht sonderlich ernst genommen", sagt Markus Frohnmaier. Aber nachdem sich die Taten gehäuft hätten, sei er doch zu der Überzeugung gekommen, dass es gezielte Anschläge auf seine Person seien.

 

Der 25-Jährige, welcher als AfD-Landtagskandidat für den Schwarzwald-Baar-Kreis angetreten war, fühlt sich verfolgt und vermutet die Täter im linken Milieu. Jetzt sei deshalb sogar der Staatsschutz aktiv, erzählt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Als vor ein paar Monaten einer seiner Autoreifen plötzlich platt gewesen sei, habe er sich noch nicht viel dabei gedacht. "Vielleicht bin ich ja doch irgendwo über einen Nagel oder einen spitzen Gegenstand gefahren", habe er vermutet. Doch als wenig später sein Briefkasten an einem Mehrfamilienhaus mit Bauschaum gefüllt worden war, begann er doch zu grübeln. Der Verdacht habe sich dann erhärtet, er habe Wind von einer anderen Aktion bekommen, schildert Frohnmaier: "Hier wurde eine Flyeraktion gestartet", erzählt er. Hier, das ist in Tübingen, wo der überzeugte AfD-Politiker, der auch im Landesvorstand aktiv ist, studiert und wohnt. Auf den Flyern sei eine klare Ansage notiert gewesen: Frohnmaiers Adresse und die Empfehlung "besucht den doch mal".

Schmierereien: Markus Frohmaier zieht jetzt um

Das ließen sich andere offenbar nicht zweimal sagen: In der Nacht auf Dienstag vergangene Woche sei sein Wohnhaus heimgesucht und beschmiert worden. "Nationalismus ist keine Alternative" und "No AfD" war am anderen Morgen in großen, blauen Lettern auf der Hauswand zu lesen. Frohnmaier erstattete Anzeige gegen "unbekannt", wohl wissend um die geringen Erfolgsaussichten zur Ergreifung der Täter. Die Kosten zur Entfernung der Graffiti müsse nun leider die Hauseigentümergemeinschaft tragen. Doch um sie nicht weiter zu belasten, fasste Markus Frohnmaier einen Entschluss: Er zieht um. "Ich habe den Mietvertrag nicht mehr verlängert", erzählt er und auch, dass er seine neue Adresse so gut wie möglich geheim halten wolle. "Sonst werden unbeteiligte Dritte reingezogen, das will ich nicht."

Ganz wohl ist dem AfD-Mann aber offenbar noch immer nicht, denn beim Vandalismus an seinem Wohnhaus ließen es seine Kontrahenten nicht bewenden. "Ich bekam Morddrohungen", sagt Frohnmaier. Es seien wüste Schreiben, meist per E-Mail, gewesen, in welchen auf regelrecht "perverse" Art und Weise geschildert worden sei, wie man ihm den Tod wünsche: "Da stand zum Beispiel drin, ich solle geschlachtet werden und dass auch meine Familie nicht außen vor bleiben solle."

Videokamera hat die Taten mitgefilmt

Auch deshalb erging Anzeige gegen unbekannt und ermittle nun sogar der Staatsschutz. Wer genau die Täter seien, wisse er nicht, gesteht Frohnmaier, "aber ich habe so eine Ahnung, ich vermute, dass es aus dem Antifa-Lager kommt." Ob er das mit Beweisen untermauern kann, wird sich zeigen: Eine Videokamera habe eine der Taten mitgefilmt, die Bilder seien zwar nicht sonderlich gut, würden aber derzeit durch die Ermittler ausgewertet.