Touren werden über Landesgartenschau hinaus angeboten / Elf Ehrenamtliche engagieren sich

VS-Schwenningen (bn). "Die Moosführer sind wieder da." Ab Mitte April werden elf ausgebildete Kenner des Schwenninger Mooses im Zweiwochenrhythmus Naturführungen anbieten, Dreh- und Angelpunkt ist dabei das Umweltzentrum.

Nachdem sich anlässlich der Landesgartenschau 2010 bei der Volkshochschule fast zwei Dutzend Moosführer hatten ausbilden lassen, um an 150 Tagen rund 3000 Naturliebhaber durch das Moos führen, ist dieses Angebot zum Ende der Schau zunächst wieder eingeschlafen. Was nicht allen gefiel. "Wir wollen weitermachen", erklärten elf von ihnen, scharten sich um Ronny Kreidemeier, entwarfen ein Konzept und stehen jetzt wieder für Führungen parat.

Dafür entwickelten sie zweistündige Themenführungen, die von April bis Oktober an jedem zweiten und vierten Samstagnachmittag des Monats angeboten und immer beim Umweltzentrum gestartet werden. Michael Neuenhagen, Vorsitzender des Trägervereins Umweltzentrum, und Armin Schott, darin zuständig für alle Umweltthemen, sind begeistert vom ehrenamtlichen Engagement und sehen darin auch die Bestätigung für die hart erkämpfte Einrichtung. "Es vergeht kein Tag, an dem hier nicht jemand anruft, der unentgeltlich mitarbeiten will", freut sich Neuenhagen.

Auch für die Moosführer scheint es eine Herzensangelegenheit zu sein, haben sie doch ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet. Stefan Löffler eröffnet am 14. April mit einer geschichtlichen Führung. Günther Schütz zeigt am 28. April das Amphibienvorkommen im Moos, und am 12. Mai wird es mit Ronny Kreidemeier "schaurig" bei einer literarischen Moosführung. Christa Müller hat sich für den 26. Mai einen weiten Blick zurück ausgedacht. Wie ist das Moos überhaupt entstanden und welche Rolle spielte dabei der Neckar?

Speziell dem Wasser und dessen Rolle im Laufe der Jahrhunderte widmet sich Gerhard Müller am 9. Juni. Volker Braun erzählt am 23. Juni und am 11. August von der Empfindlichkeit des Ökosystems Moos und warum es schon mehrfach vom "Tode" bedroht war. Den Pflanzen und Wildkräutern widmet sich Raimund Schuster am 14. Juli. Die Frage nach Moorleichen beantwortet Elfriede Müller am 25. August und erzählt zudem Geschichten über das Verhältnis der Schwenninger zu ihrem Moos.

Forstwirt Michael Rüttiger beschäftigt sich am 8. September mit den im Moos lebenden Tieren. Erst kürzlich habe er dort einen Schwarzstorch entdeckt – bei fünf Brutpaaren in ganz Baden-Württemberg fast eine Sensation. Am 22. September lädt Heidrun Rosenfelder zu einer Führung für Familien mit Kindern ein. Die Grundschullehrerin hat sich dafür Sport, Spiel und Spannung ausgedacht. Das Moosjahr beschließt Franz Müller am 13. Oktober mit dem einstigem Torfabbau und der Saline.

Demnächst wird das Programm auch auf der neuen Hompage des Umweltzentrums zu finden sein. Alle Führungen beginnen um 14 Uhr, Treff ist am Umweltzentrum. Kosten: vier Euro für Erwachsene, ein Euro pro Kind.

Weitere Informationen: www.umweltzentrum-sbn.de