Im März 2018 soll die Modernisierung des Villinger Bahnhofs beginnen. Foto: Eich

Deutsche Bahn konnte Arbeiten noch nicht vergeben. Kein Konflikt wegen Bahnsteighöhe.

VS-Villingen - Ab dem kommenden Frühjahr soll der Bahnhof in Villingen für rund vier Millionen Euro modernisiert und barrierefrei gestaltet werden. Allerdings konnten die Arbeiten bislang noch nicht vergeben werden.

Die Barrierefreiheit für Bahnreisende in Villingen ist endlich in Sicht: Mit den Modernisierungsarbeiten soll wie geplant im kommenden Frühjahr begonnen werden.

Die Planungen

Die Deutsche Bahn plant im Zuge der Bahnhofsmodernisierung eine barrierefreie Erschließung aller Bahnsteige durch zwei neue Aufzüge . Diese sollen im Bereich der Unterführung gebaut werden. Allerdings werden sie aufgrund von Platzmangel nicht in der vom Seniorenrat geforderten Überbreite installiert.

Arbeiten stehen darüber hinaus an den Bahnsteigen an, von denen alle fünf mit einer Höhe von 55 Zentimeter über der Schienenoberkante gebaut werden, damit ein Ausstieg ohne Stufe gewährleistet ist. Darüber hinaus erneuert man die gesamte Ausstattung – darunter die Überdachung, die Wetterschutzanlage, das Bahnsteigmobiliar, die Beschilderung und die gesamte Beleuchtungsanlage. Zudem soll in die Bahnsteige und Zugänge ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte integriert werden.

Eine Frischekur erhält auch die Unterführung . Dort werden die Bodenbeläge sowie die Wände aufbereitet und die Entwässerung verbessert. Im Zuge der Maßnahmen müssen dann allerdings die Gepäckbänder weichen. Am Mittelbahnsteig ist zudem geplant, das Treppenbauwerk komplett zu erneuern.

Die Kosten

Insgesamt werden vier Millionen Euro investiert, wobei von den Baukosten 70 Prozent vom Bund und der Bahn, 15 Prozent vom Land Baden-Württemberg und weitere 15 Prozent von der Stadt getragen werden. Diese muss zudem die gesamten Planungskosten (719 .000 Euro) übernehmen und wird sich am Ende mit rund 1,2 Millionen Euro an der Bahnhofsmodernisierung beteiligen müssen.

Der Zeitplan

Nach Auskunft eines Bahnsprechers gegenüber unserer Zeitung sieht der aktuelle Terminplan einen Beginn der Maßnahmen im März 2018 und eine Inbetriebnahme Mitte 2019 vor. Allerdings hat die Bahn Schwierigkeiten, geeignete Anbieter für die Arbeiten zu finden. So sei bei der im September stattgefundenen öffentlichen Ausschreibung der Bauleistung kein Anbieter gefunden worden, "da auf Grund der aktuellen Marktsituation kein Angebot abgegeben wurde". Im Oktober fand daraufhin ein erneutes Vergabeverfahren statt, deren Ergebnis im Laufe der Woche erwartet wird.

Kein Höhen-Konflikt

Entwarnung konnte der Bahnsprecher zudem hinsichtlich eines derzeit in anderen Bundesländern schwelenden Konflikts geben. So sollen nach dem "Bahnsteighöhenkonzept 2017" in Zukunft die Mehrzahl der Bahnsteige in Mitteldeutschland aber offenbar auch darüber hinaus durch Neu- und Umbau eine Höhe von 76 Zentimeter haben – und damit 21 Zentimeter höher als der Zugang für die Nahverkehrszüge.

Doch der Bahnsprecher erklärt: "Hinsichtlich der Bahnsteighöhe erfolgte die Ausschreibung auf Basis der vom Eisenbahnbundesamt genehmigten Planung mit einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimetern." Die Barrierefreiheit soll also auch beim Ein- und Ausstieg in und aus dem Zug gewährleistet sein.