Möchten Migranten und Einheimische zusammenbringen und das Angebot vernetzen (von links): Alexandra Gaß-Miksad, Regionallei terin der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten, FSJ-lerin Nina Müller, Projektmitarbeiter Christoph Brach, Ludwig Winter, Integrationsbeauftragter der Stadt, Projektleiterin Cornelia Graf und die städtische Flüchtlingsbeauftragte Katharina Hagel . Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder Bote

Von Martina Zieglwalner

Von Martina Zieglwalner

Migranten und Einheimische zusammenzubringen, gegenseitiges Verständnis zu wecken und zu einem lebendigen Austausch beizutragen, hat sich das interkulturelle Medienprojekt "ankommen VS" zum Ziel gesetzt. Der von der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten initiierte Internetauftritt versteht sich zudem als Plattform für Integrationsarbeit.

Für die Weiterentwicklung des Medienprojekts "ankommen VS" sind noch weitere Mitstreiter für das ehrenamtlich arbeitende Redaktionsteam gefragt. Willkommen sind alle, die sich mit ihren Ideen einbringen, Bilder, Videos und Texte gestalten oder den Internetaufritt mit betreuen möchten. Die Redaktions sitzungen sind mindestens ein Mal im Monat. Das nächste Treffen ist am Mittwoch, 24. Januar, ab 19 Uhr in den Räumen der Stiftung in der Goldenbühlstraße 14 in Villingen, die über den Eingang in der Vockenhauserstraße 5, zwischen Gebäude 1 und 3, zu erreichen sind. Weitere Informationen erteilt Christoph Brach unter Telefon 07721/ 8 44 74 12 oder E-Mail c_brach@lfa.org.

Villingen-Schwenningen. Als 2015 so viele Flüchtlinge in die Region kamen, habe die Stiftung auch einen Beitrag zur Integration leisten wollen, erklärt Projektleiterin Cornelia Graf. Zumal das Thema in Villingen-Schwenningen mit einem Anteil von 36,3 Prozent Bürgern mit Migrationshintergrund im Jahr 2014 eine wichtige Rolle spiele. So sei die Idee für das Medienprojekt entstanden, das bis September 2019 Fördermittel des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge erhält.

Zusammen mit einem Redaktionsteam hat Projektmitarbeiter Christoph Brach mit Unterstützung von Nina Müller, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stiftung absolviert, und deren Vorgänger das Konzept in den vergangenen Monaten ausgearbeitet und dem Internetauftritt erste Konturen gegeben. Nun stellten sie ihn vor. Geplant sei, das Angebot in der ganzen Region per Links zu vernetzen und auf Aktionen aufmerksam zu machen. Unter Stichworten zusammengefasst, sind erste Videos zu sehen, die sich auch auf You Tube abrufen lassen. Um verschiedene Lebenswelten und die Geschichte einiger Flüchtlinge geht es in der Kategorie Erleben. Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Bildung als wichtigem Bestandteil der sozialen Integration, beispielsweise finden sich ein Clip und Informationen zur Vortragsreihe "Let’s talk about..." über Länder, aus denen die Flüchtlinge stammen. Und unter der Rubrik Hilfe möchten die Initiatoren unter anderem auch konkrete Tipps für das Leben in Deutschland geben.

So haben sie einen Clip samt arabischen und englischen Untertiteln gedreht, in dem sie über die Notwendigkeit einer Krankschreibung für Schule oder Arbeitgeber aufklären und den Weg zum Attest erklären. Viele Filme seien bereits in Arbeit, betont Brach. Da gehe es um die Dokumentation von Aktionen ebenso wie um einen Beitrag zur weit zurückreichenden Migrationsgeschichte in der Doppelstadt mit Daten aus dem Stadtarchiv.

Dass es nun diese Möglichkeit für Migranten und Einheimische gibt, sich zu informieren und in Kontakt zu kommen, freut den Integrationsbeauftragten Ludwig Winter und die Flüchtlingsbeauftragte Katharina Hagel von der Stadt Villingen-Schwenningen. Das Projekt biete auch all jenen die Möglichkeit, etwas über das Leben der Flüchtlinge zu erfahren, die bisher nicht in direktem Austausch standen, stellt Ludwig Winter fest. Und gerade für die Flüchtlinge seien die Erklärungsvideos für das richtige Verhalten im Alltag sicherlich hilfreich, schätzt Katharina Nagel. Gerade in Sachen Bürokratie gebe es immer wieder Probleme.

Weitere Ideen und Helfer seien willkommen, unterstreichen Christoph Brach und Cornelia Graf. Bisher stehe den Mitarbeitern der Stiftung ein Team von rund fünf Redakteuren zur Seite. Die beiden hoffen, dass sich Menschen zusammentun und das von der Pro Job gGmbH der Stiftung betreute Projekt nach dem Auslaufen der Fördermittel unter ihrer Regie betreiben.