Die Narrenzunft stellt den Maibaum auf. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Narren stellen Maibaum auf

VS-Schwenningen. Die Zeiger der Uhr schritten unaufhaltsam voran, als Obertännlelupfer Uwe Mühlbacher von der Narrenzunft Schwenningen seine Crew aufforderte, das Stellen des Maibaumes für eine kurze Trinkpause zu unterbrechen. Schließlich war es wichtig, sich zu stärken und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. "Demnächst steht er", rief ein Zuschauer aus der Menschenmenge. Hoch oben auf der Spitze präsentierte sich in rund 20 Metern Höhe ein Konterfei eines Schwans, dem Wappentier der Schwenninger. Wenig darunter hing ein Kranz, an dem die blauen Bändel durch den Wind wehten. Acht Jahre wartete die Truppe auf diese Aktion, die aus unterschiedlichen Gründen immer die Ziegelbuben übernahmen. Das soll sich von nun an ändern und im Wechsel der beiden Zünfte stattfinden. Schließlich hat der Maibaum auch die Funktion eines Festbaumes, der symbolisch für die Sommerfeste steht, welche die Mitglieder des Trägervereins in der warmen Jahreszeit veranstalten.

Narrenrat Florian Schütze wies darauf hin, in Absprache mit der Stadt alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt zu haben. Ähnlich handhabten es die Ziegelbuben, die erstmals einen Maibaum vor dem AWO-Heim stellten.

Die zunehmende Bürokratie machte vor allem den kleineren Ortschaften um Schwenningen zu schaffen. So begnügte sich die Heimat- und Trachtengruppe unter dem Titel "Bürokratie frisst Tradition" mit einem schlanken Maibaum in Menschengröße. Der Sportverein Mühlhausen verzichtete komplett auf die Aktion am Göpelhaus und zersägte das bereits als Maibaum vorgesehene Exemplar in Einzelteile.