Eine Spielwiese für Off-Road-Fans: Die Geländewagenfahrer vergnügten sich auf dem Areal bei Saverne im Elsass. Foto: Schwarzwälder Bote

Oldtimer: Off-Road-Fans aus der Region richten Treffen im Elsass aus / Benzingespräche am Lagerfeuer

Rasante Fahrten über Stock und Stein, ein Wiedersehen unter alten Freunden und Benzingespräche bis spät nachts am Lagerfeuer: Abenteuer pur erlebten Liebhaber des Geländewagens Iltis um die Villinger Wüstenfahrer Frank Ummenhofer und Harald Laule bei einem Treffen in Saverne.

VS-Villingen. Mit einem VW-Bus, elf Iltis und einem DKW Munga machte sich die Truppe auf den Weg ins Elsass und fand auf dem Areal des Clubs "4x4 de la Vallée de la Zorn" eine ideale Spielwiese. Das Gelände sei toll, um sich mit den Fahrzeugen zu vergnügen und alles aus ihnen herauszuholen, gerät Ummenhofer ins Schwärmen. Zum Hochzeitstag vor 31 Jahren habe er sich einen Iltis gekauft, verrät er, nicht ahnend, dass das der Anfang einer heute eingeschworenen Gemeinschaft von Off-Road-Fans war.

Nur ein Jahr sei der für das Militär konzipierte VW Iltis als Zivilfahrzeug erhältlich gewesen, erzählt Ummenhofer. Um auch die Streitkräfte anderer Länder auf das Einsatzspektrum des Allradmodells aufmerksam zu machen, speziell die französische Armee, die bereits Interesse gezeigt hatte, schickte der Automobilhersteller den Wagen 1980 bei der Rallye Paris-Dakar in die Wüste. Und erzielte Spitzenplätze: VW stellte den Sieger, weitere Teams landeten auf dem zweiten, vierten und neunten Rang. Als Copilot fuhr auch Alois Eder quer durch Afrika, der das Fahrzeug bei der VW-Tochter Audi in Ingolstadt als Werkstattmeister mit entwickelt hatte.

Dass sich der mittlerweile 80-jährige mit seinem Iltis auf den Weg von Ingolstadt nach Frankreich mit Zwischenstopp bei Frank Ummenhofer gemacht hatte, freute die Villinger Mannschaft besonders. Schon seit elf Jahren pflegt der Werkstattmeister die Kontakte in den Schwarzwald, so gab es jetzt wieder einen regen Austausch über die gemeinsame Leidenschaft für die robusten Wagen und das Fahren abseits breiter Straßen.

Genügend Möglichkeiten bot der Off-Road-Park im Elsass, bei dem es zudem ein Treffen mit einem alten Bekannten gab: Alain Gress, der nicht nur in der Doppelstadt seinen Militärdienst absolvierte, sondern auch zur gleichen Zeit wie die Villinger "Bollenroller" in Tunesien unterwegs war, gehört zum Vorstandsteam des französischen Clubs. Da feierten natürlich alle zusammen kräftig, saßen bei Gitarrenmusik am Lagerfeuer und tauschten Anekdoten aus. Schon von der Hinfahrt gab es manches zu berichten, beispielsweise von Rino Galasso, der mit seinem DKW Munga partout nicht auf den richtigen Weg kam. Doch hilfsbereite Franzosen begleiteten ihn schließlich die letzten 20 Kilometer bis ans Ziel. Und auf dem Zeltplatz sorgte die Ausstattung der Gruppe für Aufsehen: Als Grill hatten sie einen umgebauten Heizkessel im Gepäck, der stilecht als alter VW-Bus daherkam. Und das Frühstücksei am nächsten Morgen brutzelte auf einem riesigen zur Gillplatte umgebauten Sägeblatt.

Schnell ging das Wochenende zu Ende, das den 18 Männern und vier Frauen viel Spaß bereitet hat. Fotos und Filme von Jürgen Steinberg erinnern an die abenteuerlichen Tage. Bis zum nächsten Treffen: Denn es war bestimmt nicht das letzte Mal: Ummenhofer ist sich sicher, dass er und seine Mitstreiter bald wieder die Iltis-Veteranen aus einem weiten Umkreis zusammentrommeln. An die 30 dieser Modelle gebe es in der Region, schätzt er. Und rund 80 Off-Road-Fahrer seien mit den "Bollenrollern" in der Wüste gewesen. Das schweiße zusammen. Nachdem er aus Sicherheitsgründen seit 2014 eine Pause eingelegt hat, bricht bald wieder eine kleine Gruppe nach Tunesien auf. Für einige Fahrzeuge war die Ausfahrt nach Frankreich der erste Test in der Praxis – die meisten haben bestanden. Nur eines gab kurz vor dem Ziel auf.