Der armlange Metallstab wird beim Twirling geworfen und gerollt. Foto: © tcsaba –­stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Interview: Twirling ist eine Kombination aus Sportgymnastik, Ballet und Bodenturnen

Schwarzwald-Baar-Kreis. Twirling ist eine, in Deutschland unbekannte Sportart, die durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hat, finden viele Leute. Um zu klären, was Twirling eigentlich ist, und warum diese Sportart so toll ist, spreche ich mit Sophia Sauter.

Wie alt sind Sie, und wie lang sind Sie schon in diesem Sport aktiv?

Ich bin 15 Jahre alt und seit zehn Jahren aktive Sportlerin.

Sie haben also mit fünf mit dem Twirling angefangen?

Ja.  

Haben sie vor Twirling bereits etwas ähnliches gemacht?

Ich war von drei bis fünf Jahren im Kinderturnen.  

Kommen wir nun zur wahrscheinlich wichtigsten Frage: Was ist Twirling eigentlich?

Twirling ist eine Kombination aus rhythmischer Sportgymnastik, Ballet und Bodenturnen. Zu den akrobatischen Elementen wird ein armlanger Metallstab verwendet, der geworfen und gerollt wird.  

Können Sie mir konkretere Beispiele für die von Ihnen beschriebenen akrobatischen Elemente geben?

Räder, Bogengänge sowie freie Räder, also Räder ohne Hände.  

Wie ist denn das Durchschnittsalter einer Twirling-anfängerin?

Das Durchschnittsalter liegt bei fünf bis sechs Jahren.

Ist es wichtig so früh anzufangen?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass kleinere Kinder schnell und besser lernen und auf Dauer erfolgreicher sind, als ältere oder sogar Jugendliche.  

Sie benutzten das Wort erfolgreich. Meinten sie damit Wettkämpfe?

Ja, ein Erfolg ist die Teilnahme an nationalen Wettkämpfen.  

Wie laufen diese ab?

Nationale Turniere sind auf vier Monate verteilt, zwei davon sind hier in der Umgebung und zwei weiter weg. Eines davon ist die deutsche Meisterschaft, bei der weitaus nicht jeder teilnehmen kann. In einem Twirlingturnier wird eine zuvor einstudierte Performance gezeigt, die anschließend von einer Jury eine Bewertung bekommt. Dies macht jeder Sportler in seinen Disziplinen. Zum Schluss erfolgt dann die klassische Siegerehrung.  

In welchen Disziplinen tanzen Sie?

Ich tanze in den Disziplinen Freestyle, das heißt allein, außerdem Duo und im Team.

Was waren ihre größten Erfolge?

Bei der WM 2016 erreichte ich den achten Platz im Duo, bei der EM 2016, den 14. Platz im Freestyle. Bei der EM 2017 erreichte ich den vierten Platz im Duo.  

Ist Twirling in anderen Ländern bekannter als in Deutschland?

Ja. Hauptsächlich in Japan, Kanada und den USA ist Twirling viel bekannter.   Die Fragen stellte Fabian Samek.   Der Autor ist Schüler der Klasse 9d des Gymnasiums am Hoptbühl in Villingen.