Vortrag: Gudrun Adams berichtet in der Friedenskirche über ihre Arbeit mit Kindern
VS-Schwenningen. Von hochmodernen Geräten, engagierten medizinischem Personal und gelungener multikultureller Zusammenarbeit berichtete Gudrun Adams, die bis vor drei Jahren als Kinderärztin in Villingen praktizierte, am Freitag in der Schwenninger Friedenskirche bei der Akzente-Reihe.
Gut vorbereitet und kulturell geschult brach Adams zu ihrem vierten Einsatz mit "Ärzte ohne Grenzen" auf. Für drei Monate arbeitet sie in einem Krankenhaus im Jemen. Adams berichtete unter anderem von Kindern, die häufig unterernährt zur Welt kommen und wie sie diese Kinder aufpäppeln.
Hochmoderne Geräte, die gespendet wurden, konnten vor ihrem Einsatz nicht oder nur in Teilen genutzt werden, weil das Pflegepersonal diese nicht bedienen konnte. Durch Adams können diese Geräte nun umfassend genutzt werden.
Zwei einheimische Ärzte begannen unter ihrer Anleitung die Ausbildung zum Facharzt für Pädiatrie. So geschieht Hilfe nachhaltig. Die kulturellen Besonderheiten zeigten sich nicht nur in den zum Teil vollverschleiert arbeitenden Frauen, sondern auch in Bildern von Räumen, die menschenleer waren, weil alle für das Foto den Raum verlassen hatten.
Angesprochen auf die Frage, ob sie als Frau in dem muslimisch geprägten Land Schwierigkeiten hatte, als Führungskraft akzeptiert zu werden, antwortete Adams mit einem klaren Nein. Im Gegenteil, als ältere Frau sei ihr stets besonders große Wertschätzung entgegengebracht worden. Älteren Menschen wird mit Achtung begegnet, da sie durch ihre Lebenserfahrung als weise gelten.
Für ihren mutigen Einsatz und engagierten Vortrag bedankte sich das Publikum mit lang anhaltendem Applaus und zahlreichen Spenden für die Organisation "Ärzte ohne Grenzen".