Arne von Sternheim (Mitte) behandelt zum wiederholten Male Menschen in der Dominikanischen Republik. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwenninger Zahnarzt Arne von Sternheim hilft in Santo Domingo

VS-Schwenningen (spr). Soziales Engagement für mittellose Menschen durch konkrete Hilfe bei deren Zahnproblemen: Der Schwenninger Zahnarzt Arne von Sternheim ist gerade von einem humanitären Einsatz aus der Dominikanischen Republik zurückgekehrt.

"Mehr als 700 Implantate wurden in drei Tagen gesetzt, der Andrang war wieder riesig", berichtet der Implantologie-Spezialist. "Das mache ich sehr gerne, denn die Menschen dort sind so unendlich dankbar", berichtet der Mediziner. Bereits 2010 und 2013 war er in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, um Bedürftige kostenlos zu behandeln. "Es gibt dort durchaus gut ausgestattete Zahnkliniken, aber die allermeisten Menschen können sich keinerlei Zahnbehandlung leisten." Von Sternheim hat auch schon in Curitiba im Süden Brasiliens geholfen, um mittellose Patienten zu versorgen.

Die Anfrage zur Hilfe kommt dabei von Arun Garg, ehedem Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Universität im Miami, Verfasser von fünf Standardwerken der Implantologie und früher Präsident des ICOI. Die Abkürzung steht für International Congress of Oral Implantologists, einer Vereinigung, der mehr als 20 000 Implantologen aus 72 Ländern angehören. Von Sternheim hat unter anderem bei Garg studiert, "und der Kontakt ist nie abgerissen."

In Santo Domingo hat der Schwenninger Zahnarzt als Supervisor gewirkt. Das heißt, Operationen überwachen und die Qualitätssicherung der Maßnahmen sicherstellen. "Der Andrang ist natürlich extrem groß und entsprechend eng das Zeitbudget." Die von Garg entwickelte Technik erlaubt eine wesentlich beschleunigte Behandlung, erläutert von Sternheim. Und in Fällen, in denen eine Heilungsphase vor dem nächsten implantologischen Schritt unumgänglich ist, wird die Behandlung dann beim nächsten Termin in Santo Domingo fortgesetzt. Deshalb ist eine gute Dokumentation und die exakte Ausführung der speziellen Technik besonders wichtig, denn später im Jahr werden andere Ehrenamtliche die Patienten versorgen. "Das ist ein langfristig angelegtes Projekt mit regelmäßigen Terminen", verdeutlicht der Mediziner die Nachhaltigkeit der Bemühungen.

"Man trifft dort viele Menschen, die sehr starke Probleme mit den Zähnen haben, die aber auf keinerlei Hilfe hoffen können, weil sie kein Geld besitzen." Dort im wahrsten Sinne des Wortes spürbar zu helfen und die große Dankbarkeit der Patienten zu erfahren, das sei eine große Motivation, berichtet von Sternheim. Ehemalige Studienkollegen zu treffen, sich mit Garg auszutauschen und Kontakt zu internationalen Kollegen zu pflegen, sei dabei willkommene Zugabe. Denn: "Die Entwicklung geht immer weiter, man ist nie erfahren genug, um nicht doch immer wieder Neues zu lernen."