Führen die Villinger Hexenzunft in das Jahr 2016: Meik Gildner, Isabel Quinonero Angel, Felicitas Bichweiler, Elena Liuzzi, Slobodan "Bato" Vesovic und Marc Wittkopf (von links). Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Hexenzunft: Verein mausert sich zu einem kleinen Unternehmen / Bälle sehr schnell ausverkauft

Von Birgit Heinig

Das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte liegt hinter der Hexenzunft Villingen, und auch sonst scheint alles in Butter.

VS-Villingen. Die Meinungen gehen nur bei der Frage auseinander, ob Andreas Kratt zum Ehrenzunftmeister ernannt werden soll – die Mehrheit der Mitgliederversammlung in der Neuen Tonhalle war dafür. Bato Vesovic wurde zum zweiten Zunftmeister gewählt.

Im Jahr eins nach den Vorstandsquerelen, die den Rücktritt von Andreas Kratt zur Folge hatten, scheinen die Wogen gleichwohl geglättet. Kratt war anwesend und brachte sich auch lobend ein. Was er und die 165 Anwesenden vom Vorstand zu hören bekamen, war in der Tat lobenswert: Zunftmeister Meik Gildner, Griffelspitzerin Isabel Quinonero Angel und Jugendleiterin Elisabeth Braun blickten auf das Jahr voller Ereignisse – bei weitem nicht nur an der Fasnet – zurück.

Die Mitgliederzahl ist auf 1120 gestiegen. Die beiden Säckelmeister Marc Wittkopf und Norbert Aschhoff berichteten von einem Rekordjahr, in dem man die Schulden für den Stübleausbau um 10 000 auf 23 000 Euro senken konnte. "2022 sind wir schuldenfrei", prognostizierte Wittkopf. Daher werde der vorübergehend für fünf Jahre auf 20 Euro erhöhte Mitgliedsbeitrag jetzt wieder auf 15 Euro gesenkt.

Deutlich wurde bei ihrem Bericht, wie sich der Verein Dank vieler engagierter Mitglieder zu einem kleinen Unternehmen mit professioneller Haushaltsführung gemausert hat. "Wir entwickeln uns ständig weiter", freut sich Gildner über ein "starkes Team, das Seite an Seite arbeitet".

So schnell wie noch nie seien in diesem Jahr die beiden Bälle "Super Hexe 69" ausverkauft gewesen, weshalb künftig an jedes Mitglied nur noch vier Karten im Vorverkauf ausgegeben werden. Die erste Kneipenfasnet war ein großer Erfolg und wird wiederholt. Ein neues Jahresheft – "Meine Hexenzunft" – folgt auf die "Hexenpost", deren Redakteur Uwe Vögtlin nach 15 Jahren verabschiedet wurde, weil er sich auf den Jubiläumsband für 2019 konzentriert.

Auf den zweiten Säckelmeister Aschhoff folgt Felicitas Bichweiler. Elena Liuzzi wurde zur zweiten Griffelspitzerin wiedergewählt. Begeisterten Applaus erhielt Slobodan "Bato" Vesovic nach seiner einstimmigen Wahl zum stellvertretenden Zunftmeister. Seit 1993 ist er Mitglied, war bis 2006 acht Jahre lang Kassierer und kehrt jetzt in den Vorstand zurück. Seine erste Aufgabe war der Dank an verdiente Mitglieder: die Stüblewirte Andrea und Matthias Blockhus, die bisherigen Fan-Shop-Betreuer Silke und Martin Hauser, die von Sonja und Andreas Kühne abgelöst werden.

Dank ging an Roland Gäng und seine "Elite", die immer zur Stelle sind und auch verantwortlich für das neue Hexenlied zeichnen, an die "Hammertruppe", die sich in 2015 im Dachstuhl des Stübles und beim Fenstereinbau eingesetzt hat sowie an "Mister Weihnachtsmarkt", Dietmar Krüger. Brauchtumspfleger Peter Kirchner zeigte sich mit den Hexen zufrieden und legte das Thema "Laufmagnet" vorübergehend ad acta, was ihm viel Beifall einbrachte und zeigte, wie unbeliebt das Thema ist.

Die Anfrage von Fritz Rohrbach, warum Andreas Kratt bisher nicht zum Ehrenzunftmeister ernannt wurde, brachte das Hexenblut am Ende noch einmal in Wallung. Da Kratt im vergangenen Jahr weder Dank noch Geschenk angenommen hatte, habe der Vorstand die Ernennung nicht in Betracht gezogen, erklärte Gildner. Eine Abstimmung zeigte jedoch, dass die Mehrheit dies offenbar wünscht.

Kratt betonte, dass sein Rücktritt nichts mit der Hexenzunft zu tun habe, sondern mit einzelnen Personen im Vorstand. Man werde sich erneut beraten, schloss der Zunftmeister.

VS-Villingen (bn). Die Hexenzunft ehrte langjährige Mitglieder.

Seit zehn Jahren dabei sind Aris Anastasiadis, Anna Betz, Nadine Bickmann, Dirk Danner, Philip Eisenzapf, Roland Gäng, Johannes Gluns, Marino, Patrizia und Selina Gnisci, Manuel und Ute Guhl, Sandra und Stanley Hesse, Marcel Köhl, Denis, Stjepan, und Vanesa Lulic, Zlatan Lutz, Petra Merker, Benedikt Müller, Timo Nutz, Sara Ramos, Adrian, Noah, Silvana und Vanessa Schade, Annika Schwer, Rainer Storz, Vanessa Winderlich und Stefan Wolf.

Seit 25 Jahren Mitglied sind Bettina Schild, Helge Rieger, Tim Schulz und Petra Stoll. Vor 30 Jahren der Hexenzunft Villingen beigetreten sind Jörg Appeltrath, Bernd Beyer, Sandro Folisi, Cordula Kraatz-Schwörer, Torsten Lange, Melanie Mahler, Stefanie Mechler, Ralph Raudzus, Frank Schwörer und Monika Voigt. Für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Gisela Heinrici, Renate Schaaf, Bernhard Seemann und Fernande Ullrich.