Einbrecher-Quartett hat immer gleiche Masche. Zahlreiche Orte im Kreis betroffen.

Villingen-Schwenningen/Konstanz - Vor dem Landgericht Konstanz müssen sich seit Montag vier Männer im Alter zwischen 35 und 45 Jahren aus Rumänien unter anderem wegen schweren Bandendiebstahls verantworten. Sie brachen auch in Wohnungen in Villingen ein.

Die Staatsanwaltschaft hat 33 Wohnungseinbrüche angeklagt, welche die Männer in unterschiedlicher Besetzung zwischen Mai und August vorigen Jahres im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Kreis Rottweil und Tuttlingen sowie in zahlreichen anderen Orten Baden-Württembergs begangen haben sollen. Der Gesamtschaden soll um die 72 000 Euro betragen.

Zur Begehung der Taten sollen sich die beiden Hauptangeklagten im Frühjahr vorigen Jahres zunächst in einem Appartementhaus in Schonach eingemietet haben. Ein oder zwei Mittäter, die sie bei den nachfolgenden Einbruchdiebstählen unterstützt haben sollen, sind noch nicht identifiziert. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, die beiden jetzt mitangeklagten Landsleute an den letzten sechs Einbrüchen ab August 2018 in Trossingen, Villingen und im Bodenseekreis beteiligt waren. Sie sollten aus Spanien angereist, und bei einem Bekannten im Raum Schwenningen untergekommen sein. Dieser Mann war laut Anklage aber nicht an den Einbrüchen beteiligt.

Ermittelt wurde, dass die Täter von Anfang mit der gleichen Methode vorgegangen waren. Sie nahmen an den jeweiligen Orten Mehrfamilienhäuser ins Visier, deren Eingangstüren offen standen oder leicht zu öffnen waren. Dann klingelten sie an einer beliebigen Wohnungstür. Wenn geöffnet wurde, verschwanden sie unter einem Vorwand wieder. Schien aber keiner zu Hause zu sein, entfernte einer der Haupttäter die Schließzylinder mit einem Gabelschlüssel. Dann wurden die Wohnungen durchwühlt, während die Kollegen draußen Schmiere standen.

Ende Mai ertappte der Bewohner eines Hauses in Rottweil die Täter auf frischer Tat. Er hatte auf das Klingeln nicht reagiert, so dass diese sich in Sicherheit wiegten. Als er hörte, dass an seinem Türschloss hantiert wurde, riss er die Tür auf und wollte einen der Täter festhalten. Der befreite sich mit einem Tritt in den Bauch und verschwand.

Bei zwei Einbrüchen in Villingen sollen die Angeklagten neben Bargeld, Schmuck und Uhren zwei Flaschen echten schottischen Whisky gestohlen haben. Außerdem sollen sie in Triberg, Königsfeld, Donaueschingen und St. Georgen Beute gemacht haben.

Am Montag berichteten die Angeklagten, für die zwei Dolmetscher übersetzen mussten, sie hätten bislang als Autohändler, Kraftfahrer oder Sicherheitsleute gearbeitet. Die beiden Haupttäter haben Familien in Rumänien und Spanien. Einer von ihnen schilderte ein schweres Alkoholproblem. Sein Kollege gab an, sich wegen einer teuren Operation seiner Mutter mit 11 000 Euro verschuldet zu haben.

Das Landgericht hat für acht Verhandlungstage 39 Zeugen geladen. Am Montag wurde zunächst intern darüber verhandelt, ob sich die sehr aufwändige Beweisaufnahme durch eine Prozessabsprache verkürzen lassen könnte.