Leben in den eigenen vier Wänden bedeutet Lebensqualität für Pflegebedürftige. Foto: © Alexander Raths – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Pflegestützpunkt: Einrichtung ermöglicht längeres Bleiben in den eigenen vier Wänden / Immer mehr gefragt

Immer stärker frequentiert werden die beiden Pflegestützpunkte im Kreis. Das bedeutet letztlich mehr Lebensqualität für die Pflegebedürftigen, die oftmals länger in den eigenen vier Wänden bleiben können.

Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). Das geht aus einem Bericht hervor, der nächste Woche im Ausschuss für Bildung und Soziales des Landkreises vorgestellt wird."

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist im Altersschnitt einer der ältesten in Baden-Württemberg, weshalb er auch von den Folgen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels mit zu den ersten gehört, die betroffen sind", heißt es in einer Sitzungsvorlage der Verwaltung. Es müsse daher alles getan werden, um die häusliche Versorgung auszubauen oder wenigstens zu stabilisieren. Eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Pflegekassen werde immer wichtiger. Der Pflegestützpunkt sei die zentrale Anlaufstelle für die Bürger des Landkreises. Problemthemen wie ""Pflegebedürftigkeit" oder "Vereinsamung" könnten bereits im Vorfeld identifiziert werden. Durch das frühzeitige Erkennen der individuellen Schwierigkeiten könne einer Verschlechterung entgegengewirkt werden, zum Beispiel durch "präventive Hausbesuche". Die Eröffnung des zweiten Pflegestützpunktes in Donaueschingen habe sich bewährt. Es könnten nun deutlich mehr Kontakte abgearbeitet und mehr Bürger erreicht werden. "Dadurch können vermehrt Pflegeheimeinweisungen verzögert oder verhindert werden, und dadurch wird es mehr Personen ermöglicht, einen stationären Pflegeaufenthalt zu vermeiden oder hinauszuzögern." Das bedeute für die Betroffenen letztlich höhere Lebensqualität, trotz der guten Qualität in den Pflegeheimen des Kreises.

Die Mehrzahl der Klienten ist zwischen 70 und 90 Jahren alt. Es gebe aber durchaus auch viele, die eine Beratung in Anspruch nehmen und unter 60 Jahren alt sind. Dabei gleicht sich die Verteilung der Altersgruppen im Pflegestützpunkt Süd und im Pflegestützpunkt Nord. Die Anzahl der Kontakte ist von 2010 bis 2017 stetig gestiegen. Waren es im Jahr 2010 noch 460 Gespräche, die die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes führten, so stieg deren Zahl auf 4014 im Jahr 2017. Beratungsgespräche waren es allerdings nur 1530, während im Jahr 2010 insgesamt 172 Beratungen stattfinden. "Dabei gehen die guten Zahlen des Pflegestützpunktes Süd keineswegs zu Lasten des Pflegestützpunktes Nord, sondern es handelt sich um tatsächlich erreichte Klienten aus dem Südkreis. "Sprunghaft" seien die Kontakte 2017 angestiegen, als der Pflegestützpunkt Süd errichtet wurde.