Marc Thiel (rechts) verkauft drei seiner Apotheken an seinen früheren Studienkollegen Christoph Behrendt.Foto: Neß Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Christoph Behrendt neuer Inhaber / Pharmazeuten arbeiten zusammen

VS-Villingen. Insgesamt vier Apotheken betreibt der Pharmazeut Marc Thiel in der Doppelstadt. Nun hat er sich dazu entschlossen, drei seiner Apotheken zu verkaufen, um sich voll und ganz auf die anstehenden Projekte in der Sidonia-Apotheke am Schwarzwald-Baar-Klinikum zu konzentrieren.

Am 1. Juli wird Marc Thiel die Klosterring-Apotheke, die Mozart-Apotheke in der Saarlandstraße und die Delta-Apotheke am Riettor in neue Hände übergeben. Übernehmen wird die Apotheken Christoph Behrendt, der gemeinsam mit Thiel in Hamburg studiert hat und bereits jetzt für seine zukünftigen Mitarbeiter vor Ort ist. "Thematisch liegen die drei Apotheken eng beinander", berichtet Thiel im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Während die Klosterring-, Mozart- und Delta-Apotheke auf Akut- und Heimversorgung spezialisiert sind, ist die Sidonia-Apotheke am Klinikum auf die Versorgung von schweren, chronischen und seltenen Erkrankungen ausgerichtet und verfügt darüber hinaus über einen der rund 400 Reinräume in ganz Deutschland.

Grund für die Abgabe der Apotheken seien zeitliche Kapazitäten, erklärt Thiel. "Ich möchte mich intensiver in der Sidonia-Apotheke engagieren", berichtet er. Das dortige Leistungsspektrum für die Kunden soll erweitert werden und auch ein IT-Projekt zur Arzneimittelsicherheit, genau so wie die Investition in die Digitalisierung stehen im Raum.

"Leicht fiel es mir nicht", berichtet Thiel weiter. Bei der Klosterring-Apotheke handelt es sich um die Apotheke seiner Eltern, die er vor über zehn Jahren übernommen hatte. Nichtsdestotrotz habe er ein gutes Gefühl, was die Übergabe betrifft. Die Wahl auf seinen ehemaligen Studienkollegen sei ihm nicht all zu schwer gefallen, das Vertrauen zu ihm sei groß. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Pharmazeuten soll auch nach der Übergabe weiterhin bestehen.

Behrendt, der zuvor Inhaber einer Apotheke in Hamburg war, hat schon einige Pläne und Visionen für die Villinger Apotheken. Vor allem die Themen Modernisierung und Digitalisierung sollen in Zukunft in Angriff genommen werden. Die Kommunikation unter den einzelnen Apotheken soll außerdem verbessert und Arbeitsabläufe digitalisiert werden und auch aus der Corona-Krise nehme man einiges mit, erzählt er. Im Raum stehe nämlich die Umsetzung einer kontaktlosen Übergabe von Medikamenten. Darüber hinaus sollen weitere Umbaumaßnahmen, mit denen Thiel bereits begonnen hatte, angegangen werden.

Für Behrendt, der zuletzt in Elternzeit war, sei es ein guter Zeitpunkt für die Übernahme der drei Villinger Apotheken, denn sie sei eine gute Möglichkeit, um wieder in die Selbstständigkeit einzusteigen. Außerdem habe er schon Erfahrung im Betreiben einer Apotheke. "Es hat sich gut ergeben", freut sich Thiel.