Mit bisher einem errichteten Wohnhaus verläuft die Bebauung der seit dem Frühjahr verkauften 14 Grundstücke im erweiterten Neubaugebiet Melben in Marbach sehr verhalten, was unterschiedliche Gründe hat. Foto: Georg Kaletta

Erst ein Projekt in Neubaugebiet Melben realisiert. Firmen haben prall gefüllte Auftragsbücher.

VS-Marbach - Obwohl 14 der 19 zur Verfügung stehenden Bauplätze im erweiterten Neubaugebiet Melben in Marbach seit dem Frühjahr verkauft sind, blieb der Bauboom bisher aus. Lediglich ein Wohnhaus wurde seither errichtet.

Es mag paradox klingen, doch wirkt sich die seit geraumer Zeit in Deutschland auch wegen des niedrigen Zinsniveaus bestehende gute Baukonjunktur für die künftigen Bauherren derzeit nicht gerade positiv aus. Wegen der regen Bautätigkeit bestehen Probleme, Handwerker zu bekommen.

Auftragsbücher prall gefüllt

Bei einer Vielzahl von Baugeschäften und Ausbaubetrieben sind die Auftragsbücher prall gefüllt, so dass zugesagte Termine zur Aufnahme der Bauarbeiten nicht eingehalten werden, bekommt man von manchen der in Wartestellung verharrenden Bauherren zu hören. Andere haben immerhin die feste Zusage, dass der Baustart im nächsten Frühjahr erfolgen soll. Etliche, die sich im vergangenen Jahr um einen Bauplatz bewarben und ihn letztendlich auch erhielten, gingen davon aus, dass die notarielle Beurkundung bis Februar 2017 erfolgen kann, so dass auch entsprechende Abmachungen mit den Baubetrieben getroffen werden können. Doch davon musste Abstand genommen werden, da von der Stadt noch nicht die grundbuchrechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurden, so dass man die notarielle Beurkundung der Kaufverträge in die Wege hätte leiten können.

Stadt muss Gelände zukaufen

Zu diesem Sachverhalt teilte im Februar auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten die Pressesprecherin der Stadt, Oxana Brunner, mit, dass die überwiegende Fläche im Neubaugebiet Melben bereits vor einigen Jahren von der Stadt er worben wurde. Nach Abschluss der Erschließungsarbeiten wurde festgestellt, dass weitere kleine Teil-Flächen mit erschlossen wurden, die sich noch nicht im Besitz der Stadt befinden. Bei der Schlussvermessung sei diese Restfläche festgestellt wurden. Dabei handelte es sich um ein Areal von unter 100 Quadratmetern. Dadurch sei notwendig geworden, dass die Stadt einige Nachkäufe bei privaten Eigentümern tätigen muss. Sobald diese abgeschlossen seien, könne die Grundstücksumschreibung auf die Stadt beim Grundbuchamt beantragt werden. Wie lange das zentrale Grundbuchamt dann für diesen Vorgang benötige, liege nicht in den Händen der Stadtverwaltung, bemerkte die Pressesprecherin.

Weiter verwies sie darauf, dass die Schuld für die Verzögerung weder beim Liegenschaftsamt noch beim Grundbuchamt gesucht werden kann. Die Beurkundung der bestehenden Kaufverträge konnte über das Notariat im April eingeleitet werden.