Kommunales: Planungen finden positives Echo / Kunkis-Becker: Wohnbebauung noch zu "ghettomäßig"

Auf dem Papier sieht es schon ganz anders aus, das ehemalige Kasernen-Areal Mangin in Villingen. Die Gemeinderäte wurden am Dienstagabend auf den neuesten Stand gebracht.

Villingen-Schwenningen. Es ist ohne Zweifel das herausragendste Zukunftsprojekt Villingens in den nächsten Jahren. Für aktuell rund 45 Millionen Euro soll auf dem Mangin-Areal, die auf so viele Gebäude und Dienststellen verteilte Stadtverwaltung gebündelt werden. In regelmäßigen Abschnitten werden die Gemeinderäte über den aktuellen Stand der Planungen informiert – so auch dieses Mal.

Rainer Temme vom Amt für Stadtentwicklung ging detailliert auf die verschiedenen Herausforderungen ein und stellte beispielsweise die Kantinenpläne vor, in welcher frisch gekocht werde soll, auch für "Fremdesser", wie Bürgermeister Detlev Bührer die potenziellen Gäste bezeichnete, die nicht Mitarbeiter der Verwaltung sein müssen. Dass das Parkplatzthema eine Riesenherausforderung ist, wurde auch in den Plänen deutlich. Doch die gefielen.

Der Architekt Andreas Flöß, welcher auch die Machbarkeitsstudie erstellt hat, warf Zukunftsbilder an die Wand, die ein lebendiges, vollkommen neues Stadtviertel zeigten, das viel mehr als nur ein Verwaltungssitz sein soll: ein Ort der Begegnung, wo zeitgleich auch ein neues Wohnquartier entsteht.

Sehr angetan von den Plänen zeigten sich die Gemeinderäte quer durch alle Fraktionen. Nur ganz wenig Wasser wurde in den Wein geschüttet, als Dirk Caroli (FDP) beispielsweise anmerkte, die Planungen seien in seinen Augen wenig vorausschauend, müsse man doch beispielsweise bei der Konzeption des Ratssaals davon ausgehen können, dass es bei der nächsten Amtsperiode des Gemeinderates eine Fraktion mehr geben könne – damit wäre die nun ins Auge gefasste Planung ungeeignet.

Edgar Schurr freute sich, "dass wir uns mehr den Realitäten annähern" und gab zu: "Wir sehen hier eine große Chance für den Stadtbezirk." Cornelia Kunkis-Becker sah deutliche Verbesserungen gegenüber den anfänglichen Planungen in vielen Bereichen – beim Parken, der Energieversorgung, dem Ratssaal, dem Archiv und auch dem Parken. Nun wünsche sie sich nur noch, dass man sich auch genug Zeit nehme, die Wohnbebauung anders zu planen, "das ist mir jetzt zu ghettomäßig".

Und auch Renate Breuning (CDU) begrüßte, was sie sah. Vor allem, dass der ehemalige Exerzierplatz noch immer ein Platz ist, gefiel ihr. Dennoch warf sie ganz nüchtern in den Raum: "Bis zur Beschlussfassung wird erwartet, dass da auch ein paar Zahlen stehen." Schließlich habe sich die Kostenplanung sicherlich schon wieder verändert. Außerdem müsse man eine jährliche Kostensteigerung von drei Prozent einplanen, um später vor bösen Überraschungen gefeit zu sein.