Flotte Tänze in leuchtenden Kostümen bot das Narrenzunft-Ballett. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläumsabend mit närrischen Höhepunkten. Viereinhalb Stunden geht es Schlag auf Schlag.

Villingen-Schwenningen - Mit einem Jubiläumsabend begannen die Feierlichkeiten zum Weißnarrentreffen am Freitagabend im Beethovenhaus. Die Schwenninger Narrenzunft nahm sich Zeit, bot mit einem viereinhalbstündigen Programm viele närrische Höhepunkte.Zunftmeister Ralf Prätzas ulkte zu Beginn, dass für jedes der 125 Jahre organisierte Fasnet in Schwenningen eine Minute Programm stehe. Da solle noch einer sagen, dass in evangelisch altwürttembergischen Städten keine Fasnet gefeiert werden könne. "Wir beweisen das Gegenteil." Prätzas hob auch den Schwenninger Historiker Michael Zimmermann hervor, ohne dessen langjährige Forschung kein Weißnarrentreffen gefeiert werden könne.

Oberbürgermeister Rupert Kubon sprach die gewünschte Kleiderordnung des Abends an. Wenn einer für die närrische Eleganz stehe, dann seien dies die Weißnarren. Närrische Eleganz sei auch ein gutes Rezept für Politiker, die so sein sollten, spielte er auf die jüngsten Ereignisse im Gemeinderat an. Dazu gehöre eine Portion Fröhlichkeit und Wichtigkeit, um miteinander höflich elegant umgehen zu können.

Zunft hat ein gutes Händchen bewiesen

Auch Roland Wehrle, Präsident der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Fastnacht, ließ es nicht aus, Spitzen an die Stadt zu verteilen. Er wisse nun, warum es heiße, Villingen sei eine Narrenstadt. Der sogenannten gemeinsamen Stadt wünsche er, dass es nach oben gehe. Sein Hoch galt der "wunderbaren" Schwenninger Narrenzunft zu dem angeblichen Jubiläum. "Man muss so was erfinden."

Wie bei den Eröffnungsbällen führten Raphael und Rolf Rabe souverän durchs Programm. Die Schwenninger Zunft hatte ein gutes Händchen bewiesen mit den Gästen, die sie auf die Bühne eingeladen hatte. Gruppen aus Villingen und Schwenningen ließen gleichermaßen den Funkten überspringen, d’ Gassenhauer aus Villingen, die zwei Bajazz aus Schwenningen, die Donaueschinger Stadtstreicher und Pepita aus Villingen. Höhepunkt des Abends waren zweifelsohne die vier Weißnarren Jürgen Wangler als Schwenninger Hansel, Volker Müller als Dürrheimer Hansel, Michael Schopfer als Donaueschinger und Rolf Rabe als sächselnder Villinger Narro. Das Publikum hätte sich beinahe bep... vor Lachen. Für die nötigen Wasserstrahlen in den Saal sorgten die vier dann schon selber. Der absolute Knaller kam, als sie hinter dem stillen Örtchen vortraten. Sie waren nur oberhalb der Gürtellinie historische Weißnarren, ansonsten mit einem Faltenröckchen bekleidet, ganz den Vorgaben der Vereinigung entsprechend, meinten sie.