Backen mit Leidenschaft: Luisa Zerbo überzieht eine gesalzene Haselnuss-Toffee-Tarte mit einer Schokoladenganache. Foto: Riesterer

28-jährige Schwenningerin erzählt von Zeit beim Fernsehen und entstandene Freundschaften. Mit Video

VS-Schwenningen - Die Schwenningerin Luisa Zerbo ist Mittwochabend bei der Sat 1-Kochshow "The Taste" erneut eine Runde weitergekommen. Die 28-Jährige erzählt von ihrer Zeit beim Fernsehen und Freundschaften, die sie dabei geschlossen hat.

"Oh ich liebe Karamell, es gibt nichts Geileres als Karamell", schwärmt Luisa Zerbo. Die Schwenningerin ist kurz davor, ihre gesalzene Haselnuss-Toffee-Tarte mit einer dunklen Schokoladenganache zu überziehen und nutzt die Gelegenheit, noch einmal von der süßen Füllung zu probieren. Wer beobachtet, mit welcher Vorsicht und Leidenschaft die 28-Jährige in der Küche des Schwenninger Restaurants "Da Gino" zu Werke geht, versteht, warum sie die Juroren von "The Taste" am Mittwoch wieder überzeugen konnte.

Das Motto lautete diesmal: "Texturen". In zwei Runden mussten die Wettstreiter je einen Löffel kreieren, dessen Bewertung das Weiterkommen entscheidet – zuerst kochten die Kandidaten in von den Juroren betreuten Teams, dann jeder für sich.

"Texturen" scheint nicht Zerbos Lieblingsmotto gewesen zu sein, sie atmet tief durch, als sie an die Aufzeichnung im Mai denkt. "Da war Juan Amador Gastjuror, der für seine Molekularküche bekannt ist. Und unser Team zieht das Thema ›geliert‹. Da ist mir beim besten Willen nur Pana cotta eingefallen", erinnert sich Zerbo und lacht.

Anfangs, erklärt sie, habe sie versucht, sich auf die Aufzeichnungen vorzubereiten, das Motto zu erahnen. "Was ich mir überlegt hab’, hat aber dann doch nie gepasst. Mir wurde klar: Die Denkerei bringt nichts." Also habe sie sich ihre Gerichte während der Shows nach Bekanntgabe des Mottos überlegt, von Teamchef und Juror Roland Trettl absegnen lassen und "einfach losgelegt."

Diese Lockerheit teilt sie sicherlich nicht mit allen Kandidaten – wie auch eine Person zu sein, "die man so schnell nicht aus der Fassung bringen kann". Zur Sicherheit hatte Zerbo trotzdem stets ihre Notfall-Tropfen mit Bachblüten dabei. "Die haben dann unter den Kandidaten immer ihre Runde gedreht", sagt sie mit einem breiten Grinsen. Die 28-Jährige schneidet flott ein paar Scheiben Speck für einen Speck-Kartoffel-Sud (klingt lecker), huscht durch die Küche Richtung Backofen, holt ein paar Schokoladenbiskuit-Böden heraus (riecht lecker) und betont: "Trotz der Tropfen-Hilfe kriegt man von den Kameras irgendwann nichts mehr mit und verhält sich, wie man halt ist. Bei so einer Show zu sein, stellt man sich krasser vor, als es ist."

Ihre Pana cotta am Mittwoch jedenfalls bestand aus Kirschgelee und -gel sowie Espressogelee und -gel – um für die unterschiedlichen Texturen zu sorgen. "Ein Gel zu machen, ist total einfach. Man mixt die Reste eines Gelees mit dem jeweiligen Saft und gibt es durch ein Sieb. Dann wird es schön cremig", erklärt die Köchin. "Das Problem ist, dass beim Gelieren Geschmack verloren geht. Das zu kompensieren, ist nicht einfach. Die Kirsche bei mir war deshalb nicht so intensiv und wir haben den Löffel eines anderen Teammitglieds zur Bewertung geschickt", erklärt Zerbo.

Dieser Löffel kam am schlechtesten weg. Ein Hobbykoch ihres Teams musste also die Show vor der Einzelrunde – in der die Schwenningerin mit Gurkentatar, -sud und -perlen sowie einer flambierten Garnele überzeugte – verlassen. "Da hab ich so geheult, Gott sei Dank hat man das nicht gesehen", sagt die 28-Jährige. Immerhin verbringe man wochenlang eine intensive Zeit miteinander. "Jeder Abschied fiel da schwer."

Überhaupt sei das Miteinander der Kandidaten ein sehr angenehmes gewesen. "Man kann es wie eine Klassenfahrt beschreiben. Wir waren alle Freunde und haben uns nie als Konkurrenten, sondern immer als Team gesehen. Hatte jemand Erfolg, hat jeder ihm das auch gewünscht und gegönnt", sagt Zerbo. Zu manchen der Kandidaten habe sie noch täglich Kontakt, bald stehe auch wieder ein Treffen an. "Das ist sehr schön. Du hast das Gefühl, dass diese Menschen trotz nur weniger gemeinsamer Wochen ein Teil von dir geworden sind", freut sich die junge Frau. Auch eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe gebe es. "Da ging es am Mittwoch ab. An diesen Abenden brauch’ ich immer viel Akku", sagt die junge Köchin und lacht.

Die häufigste Frage, die ihr Bekannte zu der Show stellen, sei übrigens, ob die Juroren privat so seien, wie im Fernsehen. Und natürlich: Wie weit bist du gekommen? "Dazu, wie weit ich gekommen bin, lassen manche echt nicht locker, aber ich darf es halt nicht verraten", sagt Zerbo.

Trettl, von dem sie vor der Show bereits ein Fan war, sei sehr authentisch gewesen – die vier Teamchefs hätten sich beispielsweise auch während der Drehpausen oder zum Mittagessen mal zu ihrer Mannschaft gesetzt und stets ein offenes Ohr gehabt. Bei Frank Rosin und Alexander Herrmann habe man gesehen, dass das erfahrene Fernsehköche seien, sagt Zerbo. Trotzdem seien sie immer hinter ihren Teams gestanden.

Für die Sendung am Mittwoch, 15. November, kündigt Sat 1 nun das Motto "Elemente – Wasser, Feuer, Erde, Luft" an. Bei der Erinnerung daran muss Zerbo lachen. "Allgemein sind Elemente ja schon ein schwieriges Thema. Aber was wir da als Team gezogen haben – oh man", sagt die junge Köchin. Mehr wird von ihr – natürlich – nicht verraten.