Hafner skizzierte in seinem Vortrag die Bedeutung des Luchses hinsichtlich der natürlichen Regulierung des Wildbestandes in den Wäldern. Für den Menschen praktisch ungefährlich, schleicht sich das Raubtier an und tötet sein überraschtes Beutetier meist durch einen Biss in den Hals. Der Luchs kehrt mehrfach zu seiner Beute zurück und frisst sie von hinten nach vorne auf. Relativ wenige Kadaverreste bleiben übrig. Hafner zeigte auf, dass der Luchs weite Strecken – bis zu 300 Kilometer – zurücklegt und im Donautal nahezu optimale Bedingungen vorfindet. Dass er sich dennoch nicht vermehrt, hat einen einfachen Grund: Es gibt dort noch keine Weibchen. Sie begnügen sich mit einem weit kleineren Lebensraum.
Seit Anfang Januar ist es für Hafner dank Telemetrie möglich, das Verhalten und die Lebensweise des Luchses noch intensiver zu verfolgen. Es ist gelungen, ein Tier mit einem GPS-Sender zu versehen. Doch alle Bemühungen, die Verbreitung des einst nahezu ausgerotteten Tieres in unserer Region zu fördern, laufen ins Leere, solange die Männchen an ihre Herkunftsorte zurückkehren, wo die Weibchen leben. Deshalb gibt es große Anstrengungen, die Weibchen auch hier anzusiedeln. "Baden-Württemberg wäre ein idealer Brückenkopf, um unterschiedliche Lebensräume des Luchses von Nord nach Süd und von Ost nach West zu verbinden, wo sich bereits mehrere Luchspopulationen angesiedelt haben", erläuterte Michael Rüttiger.
Wer sich auf die spannenden Spuren des Luchses begeben möchte, hat noch bis zum 24. April im Umweltzentrum die Gelegenheit dazu. Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags, 10 bis 12.30 Uhr; mittwochs und donnerstags, 14 bis 16.30 Uhr, sowie am Samstag, 13. April, von 14 bis 16 Uhr zugänglich.
Weitere Informationen: Interessierte Gruppen können per E-Mail an info@luchs-bw.de einen Termin mit einem Vertreter der Luchsinitiative vereinbaren.
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