Engagierte Schwenningerin hatte zeitlebens öffentliches Leben im Blick. Bestens vernetzte Seniorin.
Villingen-Schwenningen - Mit Lotte Sütterlin ist eine engagierte Schwenningerin gestorben, die zeitlebens das öffentliche Leben in der Stadt im Blick hatte und stets anzupacken wusste. Sütterlin wurde 93 Jahre alt. Sie war im Jahr 1995 Mitgründerin des "Mach mit"-Fördervereins, leitete jahrelang die Schwenninger Tafel, saß 15 Jahre lang für die CDU im Gemeinderat und war zwölf Jahre lang Schatzmeisterin beim Schwenninger Eis- und Rollsportclub 04 (SERC).
"Sie hat die Schwenninger Tafel mit sehr großem persönlichen Einsatz betrieben und sie zukunftsorientiert aufgestellt", erinnert sich Helgina Zimmermann, Vorsitzende von "Mach mit", Träger der fünf Tafelläden im Kreis. "Sie hatte eine raue Schale, aber ein sehr gutes Herz. Sie hat unbürokratisch und schnell Hilfe durchgezogen."
Zuletzt im Bürgerheim gelebt
Zuletzt hatte Sütterlin im Bürgerheim gelebt und war auch in späten Jahren stets interessiert an Sachbüchern, Zeitschriften, der aktuellen Tagespolitik und dem Geschehen in ihrer Geburtsstadt. Auch über den von ihr mitgegründeten Verein "Mach mit" und die Tafelläden ließ sie sich regelmäßig unterrichten. "Sie wurde von mir immer über das laufende Geschäft informiert", fährt Zimmermann fort. Oftmals sei die bestens vernetzte Seniorin aber schon über aktuelle Neuigkeiten und Entwicklungen informiert gewesen. "Sie wusste oft schon Bescheid."
Zimmermann glaubt, dass Sütterlins lebenslanges Engagement mit den Kindheitserfahrungen in der Nachkriegszeit zu tun hatte, als diese merkte: Nicht jeder hat genug. "Ich habe sie mal gefragt, warum sie den Förderverein gegründet habe", erinnert sich Zimmermann, "und sie sagte mir: ›Viele spenden ins Ausland, dabei haben wir doch auch Elend vor unserer Tür.‹ Diesem Elend hat sie sich angenommen."