Gottfried Schmidt, Paul La Rosée (stehend von rechts) begrüßten rund 40 interessierte Christdemokraten zur Besichtigung des Palliativzentrums, darunter Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac und Landtagsabgeordneter Karl Rombach (sitzend von links). Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Palliativzentrum: CDA-Mitglieder informieren sich vor Ort

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Enttabuisierung des Themas "Sterben", eingefordert von der CDU-Bundestagsabgeordneten Kordula Kovac, aber auch die vom Onkologen und Palliativmediziners Paul La Rosée gewünschte handfeste politische Unterstützung für "palliative care" standen am Ende eines Besuches der CDA im Palliativzentrum.

Rund 40 interessierte Christdemokraten waren gestern Nachmittag der Einladung des Kreisvorsitzenden der Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Gottfried Schmidt, gefolgt. Der Tod seines Bruders, der über seine letzten drei Wochen im Palliativzentrum des Schwarzwald-Baar-Klinikums sagte: "So gut wie hier ging es mir noch nie", hatte Schmidt zur Ausrichtung dieser Veranstaltung als eine "Herzensangelegenheit" veranlasst. Neben Kovac nahm auch der Landtagsabgeordnete Karl Rombach teil. "Wir freuen uns, wenn die Politik uns besucht", ließ Klinikgeschäftsführer Matthias Geiser keinen Zweifel daran, wie abhängig der Zentralversorger für 500 000 Menschen in drei Landkreisen von gesetzgeberischen Vorhaben und den daraus resultierenden Rahmen-bedingungen ist.

Seit Dezember 2015 besteht das Palliativzentrum In 12 Betten wurden seither 344 Patienten von einem spezialisierten, interdisziplinären Team betreut. Die Zuhörer erfuhren, dass der erst seit 2004 existierende Überbegriff "Palliative Care" die ärztlich-pflegerische Palliativmedizin, aber auch die psychische, soziale und spirituelle Betreuung einbeziehe und erst seit 2010 auf dem Weg ist, zu einer festen und damit innerhalb des Gesundheits-systems finanzierten Größe zu werden.

Man habe das Sterben im häuslichen Umfeld verlernt, sagte Klinikdirektor La Rosé, "und wir wollen versuchen, dass das schrittweise wieder möglich wird". Oberstes Ziel der Palliativmediziner sei es, für ihre Patienten Lebensqualität herzustellen, ihnen Schmerzen und Angst zu nehmen. Spezialisiertes Personal kann das Klinikum seit diesem Jahr selbst ausbilden.

Ein krankenhausspezifischer Palliativdienst muss auch außerhalb des Zentrums – inzwischen mit Warteliste - finanzierbar werden und die Einrichtung einer ambulanten Krebsberatungsstelle stehe an, nannte La Rosée weitere Schritte und Aufgaben für die Politik.