Nach einem Bienenstich musste eine 67-Jährige aus Villingen-Schwenningen von einem Notarzt, der mit dem Rettungshubschrauber Christoph 11 an die Einsatzstelle geflogen wurde, versorgt werden. Foto: DRF Luftrettung

67-Jährige erleidet beim Blumenpflücken anaphylaktischen Schock. DRF Luftrettung eilt mit Notarzt zur Hilfe.

Villingen-Schwenningen - Lebensgefahr bestand kürzlich bei einer 67-Jährigen aus der Doppelstadt. Sie wurde beim Blumenpflücken von einer Biene ins Gesicht gestochen.

Der Sommer 2015 scheint nicht nur sämtliche Temperaturrekorde brechen zu wollen, auch die Anzahl an Wespen fühlt sich deutlich höher an als sonst. Ob Schein oder Sein, man sollte stets Ruhe bewahren und Wespen nicht durch hektische Bewegungen zum Stechen animieren. Denn fühlen sie sich bedroht, droht Lebensgefahr für alle, die allergisch auf einen Stich reagieren.

Frau eilte nach Stich sofort nach Hause

Nicht anders als bei den Wespen ist es bei Bienen, die einem zwar weitaus seltener begegnen, deren Gift aber ebenfalls einen anaphylaktischen Schock auslösen kann. Über eine solche schmerzhafte Erfahrung einer 67-Jährigen aus Villingen-Schwenningen berichtet die DRF Luftrettung in einer Mitteilung. So wollte die Frau auf einer Wiese, wenige Meter von ihrem Haus entfernt, einen Blumenstrauß pflücken. Als sie sich zu einer der Blumen hinunter beugte, stach eine Biene ihr mitten ins Gesicht. Der Körper reagierte sofort, zunächst mit einem Juckreiz und Ausschlag, dann mit erhöhtem Puls und Atemschwierigkeiten. Die Frau eilte nach Hause, kurz darauf wählte ihre Tochter den Notruf.

Keine fünf Minuten später landete schon der rot-weiße Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung auf der Wiese. "Die Patientin litt bereits unter Kreislaufproblemen in Folge des Blutdruckabfalls und Atemnot, weshalb ihr Notarzt Christoph Herzog Adrenalin zur Kreislaufstabilisierung und Kortison zur Eindämmung der allergischen Reaktion verabreichte", berichtet Frank Jaenke, Pilot der DRF Luftrettung in Villingen-Schwenningen. "Die Frau wusste nicht, dass sie allergisch auf Bienengift ist. Umso wichtiger war es, schnell die 112 zu wählen und einen Notarzt zu alarmieren."

Kurz nach dem rot-weißen Hubschrauber traf auch der bodengebundene Rettungsdienst ein. Die Besatzung des Rettungshubschraubers brachte die Patientin zur weiteren Versorgung in den Rettungswagen. Herzog begleitete schließlich die Fahrt in die Klinik, während Rettungsassistent Michael Werner und Pilot Frank Jaenke zur Station zurückflogen.

"Dieser Fall hat mal wieder gezeigt, dass schnelles Handeln bei Bienen- oder Wespenstichen überlebenswichtig sein kann. Denn bei einem anaphylaktischen Schock kann der Kreislauf binnen weniger Minuten zusammenbrechen.

Daher sollten Ersthelfer einen Betroffenen in die sogenannte Schocklage bringen, also die Beine erhöht lagern, damit der Kreislauf stabil bleibt", erklärt Michael Werner. Der erfahrene Rettungsassistent hat noch einen weiteren Tipp: "Wenn eine Biene sticht, bleibt ihr Stachelapparat samt Giftdrüse in der Haut stecken und pumpt weiter Gift in den Körper. Man sollte den Stachel daher sofort entfernen – allerdings nicht mit den Fingern herausziehen, da sonst weiteres Gift in den Kreislauf gelangen kann, sondern vorsichtig mit dem Fingernagel entfernen."