Jochen Scherzinger (von links), Michael Mayer, Gerold und Waldtraut Schwer, Wilfried Dold, Sven Hinterseh, Claus Gerstmann, Kim Scherzinger, Klaus Richter, Michael Koch und Ilse Doris Papst kommen im Almanach 2019 zu Wort. Foto: Felicitas Schück Foto: Schwarzwälder Bote

Almanach: Jahrbuch 2019 stellt interessante Persönlichkeiten und besondere Schmuckstücke im Kreis vor

"Wir erleben viel im Landratsamt, aber einen Opernsänger haben wir noch nie gehabt". So kommentierte Landrat Sven Hinterseh den eindrucksvollen Auftritt des Opernsängers Klaus Gerstmann.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Zur Vorstellung des Almanach 2019 sang Gerstmann, der normalerweise in Zürich auftritt, zwei italienische Lieder aus dem 16., beziehungsweise 17. Jahrhundert: Das Madrigal "Amarilli, mia bella" und "Danza, Danza fanciulla" Der aus Ravensburg stammende Gerstmann wird im Almanach gewürdigt, weil er in Blumberg-Hondingen aus einem unter Denkmalschutz stehenden, abbruchreifen Fachwerkhaus mit eigenen Händen ein Schmuckstück und eine Oase der Ruhe geschaffen hat, die er als Lebensmittelpunkt und Kontrast zur Großstadt bewohnt.

"Leben im Denkmal" ist ein Schwerpunkt im neuen Almanach, den die Furtwangerin Kim Klausmann, angesagtes Fotomodel in Furtwanger Tracht auf dem Titel ziert. Ein Schmuckstück hat auch Ilse Doris Papst aus St.Georgen mit ihrer Familie geschaffen. Sie gab in der von Sven Hinterseh und Wilfried Dold moderierten Vorstellung Einblicke, wie das Hotel Federwerk in einer früheren Uhrenfabrik in St. Georgen entstand. Das Hotel sei inzwischen eine Attraktion für Besucher auch von weither, berichtete Ilse Doris Papst.

Den Auftakt bei der Vorstellungsrund im Foyer des Landratsamtes machten die "Quellenländer", eine Gruppe von Musikern, die alle im Landratsamt arbeiten. "Wir sind mächtig stolz, dass wir sie als Landratsamt haben", sagte Landrat Sven Hinterseh, der seinen Vorgänger Karl Heim unter den Gästen begrüßen konnte und an den in diesem Jahr verstorbenen Rainer Gutknecht, den ersten Landrat des Kreises und den geistigen Vater des Almanach, erinnerte. Die "Quellenländer" hatten mit dem Marsch des Schwarzwald-Baar-Kreises, der beim Staatsbesuch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann eine Uraufführung erlebte, schon den uneingeschränkten Beifall des Landesvaters gefunden. Den schmissigen Marsch sangen die Besucher dann auch mit.

"Leben im Denkmal" so auch der Titel für eine weitere Geschichte im neuen Almanach. Waltraud Schwer erzählte, wie es ist, in einer ehemaligen Uhrenfabrik in Schonach zu leben, und dort ihre "Konditorei Kirsch" zu betreiben.

Auch Klaus Richter, der in Villingen als Stadtführer und bei der Fasnet bekannt ist, hat ein Denkmal restauriert. Zusammen mit seiner Frau und vier Kindern lebt er in einem Bauernhaus in Unterkirnach, das aus dem 17. Jahrhundert stammt, und fühlt sich dort, weit entfernt vom nächsten Nachbarn, wohl.

Landrat Sven Hinterseh und Wilfried Dold moderierten einen abwechslungsreichen Abend, der Einblicke in die neue Ausgabe gab und interessante Persönlichkeiten aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vorstellte.

Zu diesen gehört auch Kim Klausmann, die im Almanach 2019 porträtiert wird. Sie erzählte von ihrer Arbeit als Fotomodell insbesondere als angesagte Trachtenfrau bei "artwood". Das Leben im Schwarzwald, so berichtete die schöne Furtwangerin, schätze sie sehr. Wie übrigens alle Interviewpartner, die im Schwarzwald ein Schmuckstück geschaffen haben.

Ein völlig anderes Thema kam im Gespräch mit Michael Koch vom Amt für Wasser- und Bodenschutz zur Geltung: Das Sturmtief Burglind und die Bedeutung des Hochwasserrückhaltebeckens in Wolterdingen, die sich angesichts dieses Jahrhundertereignisses deutlich zeigte. "Dieses Jahr ist extrem, erst Rekordregen und Hochwasser, jetzt Niedrigregen", sagte Koch: "Wir spüren die Extreme häufiger. Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen", deutete er die Auswirkung des Klimawandels an.

Die 43. Auflage des Almanach bietet einen vielfältigen Blick auf das Leben und die Geschehnisse im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Das 320-seitige Jahrbuch porträtiert den Lebensraum im Schwarzwald-Baar-Kreis mit seinen Einwohnern, Städten und Gemeinden und wirft einen Blick sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft.

Das Schwarzwald-Baar Jahrbuch ist das gemeinsame Werk mehrerer dutzend Autoren, Fotografen und der Redaktion.

Landrat Sven Hinterseh berichtet als Autor über den offiiziellen Kreisbesuch des Ministerpräsidenten, über das Top-Thema "Digitalisierung" sowie den Auftakt zur Höllentalbahn-Ost. Das Schwarzwald-Baar-Jahrbuch, der Almanach 2019, ist zum Preis von 16,50 Euro im Buchhandel, im Landratsamt sowie beim dold.verlag erhältlich. Der Almanach ist zudem digital recherchierbar. Auf der Homepage www.almanach-sbk.de gibt es einen Einblick ins Archiv des Jahrbuchs.