Auch mit über 90 Jahren noch fit auf den schmalen Brettern: Franz Binder vom SSC Schwenningen Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Skisport: Traditionelle Tour bei Innsbruck hat ihren Reiz nicht verloren

VS-Schwenningen. Zum fünften Mal in Folge führte die Skiausfahrt des SSC Schwenningen ins Langlaufparadies von Seefed-Leutasch in Tirol. 30 Skilangäufer nahmen an dieser 35. Ausfahrt des Vereins teil.

Das rund 20 Kilometer nordwestlich von Innsbruck gelegene Leutasch setzt sich aus 24 Ortsteilen zusammen und ist gleichzeitig ein Hochtal von etwa 17 Kilometern Länge auf 1100 bis 1200 Metern Meereshöhe. Zusammen mit Seefeld gilt es mit seinem rund 275 Kilometer langen Loipennetz als eines der größten Langlaufzentren der Alpen. Das Interesse an der traditionellen Skitour vom Schwimm- und Skiclub Schwenningen war mit 30 – wie immer ausschließlich männlichen – Teilnehmern nach wie vor ungebrochen. Selbst der inzwischen über 90-jährige Franz Binder ließ es sich nicht nehmen, auch heuer wieder seine Langlaufskier unterzuschnallen. Der Jubilar erfuhr daher auch für sein jahrzehntelanges Engagement für den SSC Schwenningen von Tourenleiter Horst Graf eine besondere Ehrung.

Quartier wurde für drei Nächte im Erlebnishotel Hubertushof im Leutasch direkt an der Loipe bezogen. Gelaufen wurde zumeist in kleineren Gruppen, je nach Alter und Leistungsstärke der einzelnen Teilnehmer.

Am ersten Tag führte die Tour auf frisch gespurter Loipe in herrlichem Pulverschnee unter tiefblauem Himmel vom Hotel weg, unmerklich ansteigend bis zum Fuß des Leutascher Hausbergs, der 2662 Meter "Hohen Munde". Nach einer lang gezogenen Schleife ging es auf der anderen Talseite der Leutascher Ache entlang flussabwärts weiter bis kurz vor die Wasserfälle der Leutaschklamm ("Mühle") und wieder zurück zum Quartier.

In diesem weitgehend ebenen Gelände waren auf schneller Spur in erster Linie Stockschub und Armkraft gefragt. Leistungsstärkere Läufer stiegen noch zur "Muggenmoosalm" auf oder machten noch einen Abstecher auf die teilweise bewaldeten Anhöhen über dem Gaistal. Am frühen Morgen des zweiten Tages hatte Schneefall eingesetzt, doch gegen Mittag wurde das Zepter wieder von der Sonne übernommen. Mit dem Sessellift erreichten die Langläufer den "Katzenkopf" und befuhren von dort aus die anspruchsvollen Olympialoipen im Bereich der weit oberhalb von Seefeld gelegenen Wildmoosalm. Herrlich dann die lang gezogenen rasanten Abfahrten hinab ins Leutascher Hochtal.

Am dritten Tag schließlich konnte jeder Teilnehmer noch mal für sich fahren, wie er wollte oder konnte: schnell oder genussvoll, in der Ebene oder im hügeligen Gelände, im klassischen Stil oder in der Skating-Technik. Und wen der Muskelkater von den Anstrengungen der beiden Vortage zu sehr plagte, unternahm eine Wanderung in der herrlich verschneiten Winter-Landschaft.