Der Landkreis unterstützt die Einbürgerungskampagne, die im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Foto: sb

Am 26. September 2013 startete Integrationsministerin Bilkay Öney die Kampagne. Quote im Kreis noch unter Durchschnitt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Am 26. September hat die Integrationsministerin Bilkay Öney den Startschuss für die Einbürgerungskampagne des Landes gegeben. Mit dieser landesweiten Aktion sollen mehr Migranten für die deutsche Staatsangehörigkeit gewonnen werden.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis unterstützt nach Mitteilung des Landratsamtes nicht nur die Einbürgerungskampagne, sondern möchte auch durch zusätzliche eigene Projekte für eine Einbürgerung werben. Der Kenntnisstand über die Möglichkeit der Einbürgerung soll verbessert werden. Start der Landkreis-Kampagne war eine Infoveranstaltung zum Thema Berufswahl für türkische Jugendliche und deren Eltern in der Feintechnikschule in Schwenningen.

Gezielt sollen auch Schulen, ausländische Vereine und Trägern der Integrationssprachkurse angesprochen werden, ob eine Informationsveranstaltung in ihren Unterrichtsstunden oder Versammlungen möglich ist. In die Einbürgerungskampagne sind auch die im Landkreis ansässigen Ausländerbehörden eingeschaltet.

Die Ausländerbehörde des Landkreises sendet auch Personen aus ihrem Zuständigkeitsbereich direkt Informationsmaterial zu. Ein erklärtes Ziel ist es, ausführlicher über die Voraussetzungen im Staatsangehörigkeitsrecht zu informieren und deutlicher die Vorteile der deutschen Staatsangehörigkeit darzustellen. "So ist zum Beispiel vielen Ausländern nicht bekannt, dass sie beim Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit ihre alte Staatsangehörigkeit behalten können", so das Amt.

Einige Vorteile der Einbürgerung sind Berufsfreiheit, freie Wahl des Aufenthaltsortes, Wohnortes und Arbeitsplatzes, aktives und passives Wahlrecht, Schutz im Ausland durch die deutsche Auslandsvertretung und Reisefreiheit ohne Visum. Dass für das Landratsamt eine Einbürgerung mehr ist als nur eine Formalie erkennt man bereits daran, dass seit 2008 jährlich eine Einbürgerungsfeier unter der Leitung des Landrates stattfindet.

Mit dieser Feier wird der Schritt, die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen zu haben, in einem angemessenen und feierlichen Rahmen gewürdigt. Trotzdem liegt der Kreis mit einer Einbürgerungsquote von 4,9 Prozent unter dem Durchschnitt (5,6 Prozent) im Land. Im Jahr 2012 haben sich im Kreis 257 Ausländer einbürgern lassen. Überwiegend waren dies Personen aus den EU-Ländern, Asien und der Türkei, in den Altersgruppen von 18 bis 50 Jahren.