Bis auf den letzten Stehplatz gefüllt: Für das Finale des VS Music Contest waren alle Fans angereist und sorgten in der Scheuer für echte Festival-Stimmung. Foto: Hornfix

Lotus Theorie auf Platz eins. Black Slash Publikumsliebling. No Problem gehen ins Studio.

Villingen-Schwenningen - Sie alle hatten sich Hoffnungen auf den ersten Platz beim angesagtesten Band-Wettbewerb im Kreis, dem VS Music Contest, gemacht: "Cold Hearted Sisters" aus Singen, "Lotus Theorie" aus Schwäbisch Gmünd, "Audible Mind" aus Stuttgart und "Blackslash aus Hüfingen".

Auf die Spitze des Siegertreppchens hatten sich aber nur "Lotus Theorie" musiziert.

An diesem Abend hatte einfach alles gestimmt: Das Zusammenspiel, ein Publikum, das die Texte fehlerfrei mitsang, und ein perfektes Zeitmanagement. Professionelle Aufnahmen im Cosmic Sound Studio in Weigheim erspielten sich letztendlich verdienter Maßen "No Problem" aus Löffingen, die zwar nicht mit im Finale antreten durften, trotzdem aber gekommen waren, um mit den anderen Bands mitzufiebern. Überglücklich nahmen sie den Cosmic Award entgegen - Man darf gespannt sein auf die neuen Studioklänge der Band.

Gerade dieser Preis ist neben der Platzierung auf den Siegertreppchen ein attraktiver Aspekt für die New Comer-Bands der Region, denn die wenigsten jungen Musikidealisten könnten mehrere tausend Euro für die Studioeinspielung einer eigenen CD aufbringen. Für manche war dies bereits Türöffner für weitere, überregionale Wettbewerbe.

Blues-Rock Party vom Feinsten

Doch eigentlich konnte vergangene Samstagnacht keine Combo als Verlierer Villingens Scheuer verlassen, denn sie alle bereiteten dem VS-Music Contest einen krönenden Abschluss. Die"Cold Hearted Sisters" vergaßen ob ihrer legendären Spiel- und Improvisationsfreude fast, dass sie im Finale eines Contests standen und beehrten das Publikum mit meherern neuen Songs. Auch wenn es ihnen am Ende nur auf Platz vier reichte, dankten sie doch Jury und Publikum auf Ihre Art – so gar nicht kaltherzig – und lieferten noch einmal eine echte Blues-Rock Party vom Feinsten.

"Audible Mind" holte den dritten Platz für sich, obwohl die Band, die mit inneren Auflösungserscheinungen zu kämpfen hatte, nur noch mit Akustikgitarren auftreten konnte. Doch aus dieser Not verstanden sie es, eine Tugend zu machen, besonders Bassist Serkan Ates, der beherzt zu seiner türkischen Saz griff und Audible Mind vielleicht sogar zu einem zukunftsträchtigen Klangbild verhalf.

Auch das Publikum hatte ein Wörtchen mitzureden, wenn es darum ging, die diesjährigen Lokalhelden der selbst gemachten Musik zu küren. Seit Anfang April konnte jeder, der die legendären Auswahlkonzerte miterlebt hatte, seine Stimme abgeben für die Band mit dem aus seiner Sicht größten Publikumserfolg.

Diese "direktdemokratische Mehrheitsentscheidung" brachte der Metal Formation "Blackslash" aus Hüfingen Glück. Sie dürfen sich jetzt "regio-best" fühlen. Doch nicht nur das Publikum, auch die Jury ließ sich wohl von den extrem komplexen Gitarrenläufen und der zur Hochform auflaufenden, sonoren Stimme von Leadsänger Clemens Haas begeistern; es reichte zum Sprung auf Platz zwei des Siegertreppchens.