Johannes Fürderer lebt seine Kreativität in verschiedenen Kunstwerken immer wieder aufs Neue aus. Fotos: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote

Kreative Köpfe: Johannes Fürderer alias Zorck im Porträt / Handwerkliches Geschick kommt von seinem Vater

Er macht das, worauf er gerade Lust hat. Johannes Fürderer lebt seine Kunst und verpackt sie in Metallfiguren, Bilder, Schnitzereien – eben in alles, was gerade aus ihm raus will.

VS-Schwenningen. "Kunst ist für mich kein Instrument, das ich spiele, oder ein Bild das ich male. Kunst ist für mich ein Lebensgefühl, über meine Werke hinaus", sagt Johannes Fürderer, alias Zorck. Der Künstler versucht mit seiner Kunst sein Inneres nach außen zu tragen. Sein Künstlername Zorck kommt aus seiner Schulzeit. "Irgendwann hat ein Mitschüler vorgeschlagen, dass ich doch meine Bilder beschriften soll. Ich wollte dann nicht meinen eigenen Namen nehmen, weil der Künstlername mir auch gewisse Freiheiten gibt, mich auszudrücken", erklärt Fürderer.

Man kann aus allem Kunst machen, findet Zorck. Es ginge ihm nicht darum, schöne Dinge zu machen, die anderen gefallen. "Kunst ist Ansichtssache. In erster Linie mache ich das für mich, wenn es jemand gefällt, freue ich mich natürlich", meint Zorck. Johannes Fürderer beschreibt sich selbst als Lebenskünstler. Der 28-Jährige musste schon früh im elterlichen Haus mithelfen und entwickelte handwerkliches Geschick. "Mir ist es sehr wichtig, Dinge selber bauen zu können. Dies habe ich von meinem Vater mitbekommen", sagt Fürderer. Zur Schule ging der junge Mann auf die christliche Privatschule St. Ursula in Villingen. Seine Schulzeit habe er sehr genossen, aber erst danach zu seinem Glauben an Gott gefunden. "Als ich dann älter wurde, habe ich aber schnell gemerkt, dass ich mich schwer tue mit der Berufswahl", berichtet Fürderer. Er habe dann sein Abi abgeschlossen, aber nie eine klassische Ausbildung gemacht. "Stattdessen habe ich mich vor einigen Jahren als Reiki zweiten Grades ausbilden lassen und biete auch Massagen an. Ich bin ein Autodidakt und bereue es nicht, keine herkömmliche Ausbildung gemacht zu haben. Mir hat immer der Reiz gefehlt", meint der Künstler. Er vertritt den Standpunkt, dass man vom Leben lernen könne. Ihm sei das Dasein zu schnelllebig geworden. Deshalb schlägt er sich seit seinem 23. Lebensjahr mit verschiedensten Jobs durch.

"Wenn ich mal etwas kennengelernt habe, wird es schnell langweilig und ich brauche etwas Neues", sagt Fürderer. So lebt er jetzt in Neuhausen bei Königsfeld und verkauft ab und zu auch eins seiner Kunstwerke. "Mir geht es definitiv nicht ums Geld", stellt er klar.

Seine Skulpturen schweißt er aus Altmetall. Die sind sowohl hübsch anzusehen, als auch funktionell. "Ich schweiße beispielsweise aus Hufeisen Feuerschalen und Grills", sagt er. Seine Bilder folgen keinen speziellen Vorgaben oder Mustern. Seine Gemälde lassen sich in sofern einordnen, dass vieles sehr bunt ist und nicht direkt etwas abbilden möchte, sondern eher eine Emotion vermittelt. Die Gedichte von Zorck beschreiben oft Gegensätze oder die Suche nach etwas. So zum Beispiel "Der Weg", in dem es im ersten Vers heißt: "Von A nach B, nur bloß nicht C, bei D kann man verweilen.Wenn ich zwischen E und F mich dreh zu G, will ich mich eilen."

Für die Zukunft will Johannes Fürderer einfach weiter machen wie zuvor. "Ich weiß nicht, wo meine Reise mich hinführt, aber ich werde mir selbst treu bleiben und mich nicht von Konventionen leiten lassen", sagt der Künstler.