Die Besucher hätten vielleicht auch noch gerne ein wenig länger gefeiert, doch gegen 1 Uhr war bei der Schwenninger Kulturnacht im Freien Feierabend. Foto: Trenkle

Spielraum verringert sich von 3 Uhr auf 2 Uhr. Dieses Mal wurde nur bis 1 Uhr gefeiert. Für nächstes Jahr ist noch alles offen.

Villingen-Schwenningen. Sie war wieder ein großartiger Erfolg, die lange Schwenninger Kulturnacht. Oder besser gesagt, die kurze Kulturnacht. Denn in diesem Jahr war bereits gegen 1 Uhr Feierabend.

Wenn das keine Erfolgszahlen sind. Trotz nicht gerade einladender Witterung und Fußball-WM-Spitzenspielen drängten sich bei der neunten Kulturnacht Tausende von Menschen. "Es werden wohl zwischen 15. 000 und 20.0000 Leute gewesen sein", schätzte Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier am Tag danach. Exakte Zahlen werden wohl erst in den nächsten Tagen vorliegen, wenn die Daten von allen Vorverkaufsstellen ausgewertet worden sind. "Wir hatten dieses Jahr etwas weniger Besucher", so Dobmeier im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, was er den Viertelfinalsspielen und dem Wetter in die Schuhe schob.

Dennoch unterm Strich "ein absoluter Erfolg". Im Gegensatz zu den Anfangsjahren der Abendveranstaltung haben sich fast alle Kulturnachts-Besucher als fair erwiesen und ein Bändelchen gekauft, so Dobmeiers Bilanz. Die meisten hätten gerne auch ein wenig länger gefeiert. Gegen 1 Uhr war jedoch in diesem Jahr Schluss mit dem Fest, zumindest im Freien. "Aus der langen Kulturnacht wird immer mehr eine kurze Kulturnacht", ärgert sich Dobmeier über den gestrafften Zeitplan. Erst habe man bis 3 Uhr Spielraum gehabt, dann bis 2 Uhr, "und jetzt sind wir bei 1 Uhr angekommen". Vereinzelte Beschwerden von Anwohnern haben dafür den Ausschlag gegeben, was die Pressestelle der Stadt auch bestätigte. Dafür habe es in den Gaststätten keine Sperrzeit gegeben, hieß es weiter.

Eine Neuerung gab es auch beim Ausschank. Bei der neunten Kulturnachtsrunde haben die Vereine den Verkauf von Getränken komplett übernommen. "Wir mussten dies mangels Personal einstellen", erklärte Dobmeier. Damit sei dem Kulturamt eine wichtige Einnahmequelle verloren gegangen. Der Gemeinderat habe aus diesem Grund eine Ausfallbürgschaft übernommen.

Wie sieht es kommendes Jahr aus? Ist dann wieder gegen 1 Uhr Schluss? Wie jedes Jahr muss das Kulturamt auch für die Veranstaltung im Jahr 2015 einen Antrag stellen und dabei wird auch das Ende der "Nacht" geregelt. "Bis jetzt ist noch alles offen", hieß es gestern. Dafür bahnt sich ein Ortswechsel an. Die zehnte Kulturnacht muss vermutlich verlagert werden, da die Muslen nächstes Jahr zu Baustelle wird. Dobmeier schwebt als Alternativ-Standort der Neckarpark vor. "Ob wir ausweichen können, muss noch geklärt werden."