Besonders Groß trifft auf Klein: Die Stelzenläufer auf ihrem Weg durch die Schwenninger Kulturnacht. Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Literatur, Malerei und die hohe Kunst des Kochens

VS-Schwenningen (wt). Neben Musik und Tanz fanden sich am Samstag noch viele weitere Künste in der Schwenninger Innenstadt. Eine der ältesten in der Menschheitsgeschichte dürfte die Zubereitung von Speisen sein.

Um diese Kultur zu zelebrieren, waren viele Vereine aktiv. "Mhh, ist das lecker", konnte dabei als Kommentar an vielen Stellen vernommen werden. Auffällig besonders lange Schlangen gab es auch diesmal wieder vor dem großen Zelt der Alevitischen Gemeinde auf dem Hockenplatz. Mehrere Dutzend Mitglieder bereiteten dort frisch deren traditionelle Gerichte zu.

Sprachkultur vom Feinsten war dafür in Härings Kulturcafé zu hören: In einer Mischung aus Rezitation und szenischem Spiel führten Schüler des Gymnasiums am Deutenberg lyrische Texte und kurze Theaterszenen auf: Bert Brecht, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine oder Hilde Domin kamen dabei im von Zuhörern völlig überfüllten Raum ebenso stellvertretend zu Wort wie sogar der nicht ganz einfach zu verstehende Friedrich Nietsche.

Der Literatur verschrieben sich auch Schüler der Feintechnikschule in bitterbösen aber auch trostreichen Gedichten und Minidramen. Sprachlich interessant wurde es auch in der Stadtbibliothek beim Vortrag von Bärbel Brüderle, Leiterin der Gruppe "A Brige und Breg" der Muettersproch-Gsellschaft. Brüderle wurde erst kürzlich von Oberbürgermeister Rupert Kubon die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für ihre verdiente ehrenamtliche Tätigkeit verliehen.

Ganz genregerecht der Malerei widmete sich die Städtische Galerie: Deren neue Leiterin Vanessa Charlotte Heltland erläuterte in mehreren Führungen vielen interessierten Gästen die noch von ihrem Vorgänger Wendelin Renn initiierte und gestaltete aktuell laufende Ausstellung "Licht und Farbe" mit Gemälden von Giorgio Morandi. Hingegen ganz ohne Gebäude kamen die Straßenmaler der Familie Rothfelder samt Freunden aus. Sie gestalteten in der Kirchstraße große Kreidegemälde.

Durchaus auch als Kunst waren die drei Meter hohen surrealen Figuren der Stelzenläufer zu betrachten. Drei von ihnen solzierten in leuchtenden Farben durch die Schwenninger Innenstadt.