Großer Besucherandrang herrscht beim Firmenrundgang. Foto: Schwanog Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Schwanog Technologietage holen internationales Publikum nach Obereschach

Die fünften Schwanog Technologietage lockten Besucher aus dem In- und Ausland nach Obereschach. Sie zeigten sich begeistert von präsentierten Produktivitätspotenzialen.

VS-Obereschach. Was als informelles Treffen vor zehn Jahren begann, hat sich mit der nunmehr fünften Ausgabe als bedeutende Veranstaltung des Dialogs mit Technologiepartnern und Kunden aus dem In- und Ausland etabliert. Die erneut gestiegene Zahl von weit über 150 Teilnehmern an den beiden Veranstaltungstagen steht für die hohe Akzeptanz dieses Events rund um das Thema Produktivitätssteigerung.

Das Unternehmen Schwanog hat seine Kunden am Donnerstag und Freitag zu den Technologietagen eingeladen und konnte sich über zahlreiche Besucher nicht nur aus dem Inland, sondern auch aus Ländern wie Frankreich, Tschechien und Polen freuen. Damit verbunden war zugleich die offizielle Einweihung der neuen Fertigungshalle, die Schwanog mehr Raum für weiteres Wachstum gibt. Die Technologietage stehen traditionell ganz im Zeichen der Kostensenkung und Produktivitätssteigerung in der Fertigung von Präzisionsdreh- und Frästeilen. Das Obereschacher Unternehmen Schwanog hat dazu langjährige Technologiepartner eingeladen, die in ihren jeweiligen Leistungsbereichen als absolute Top-Spezialisten gelten. So hatten die Kunden die Möglichkeit, sich auch mit diesen Unternehmen in persönlichen Gesprächen über ihre Ziele auszutauschen und Projekte auch direkt anzustoßen. Ergänzend dazu wurde das Angebot an Fachvorträgen der einzelnen Technologiepartner so stark genutzt, dass die Vortragsräume zumeist bis auf den letzten Platz gefüllt waren.

Für Geschäftsführer Clemens Güntert von Schwanog ist aber noch ein weiterer Aspekt bedeutend. Anders als bei den großen Fachmessen bietet sich hier auch die ideale Gelegenheit zum intensiven Austausch und die Chance, gemeinsame Projekte zu vereinbaren oder Kundenlösungen übergreifend anzubieten.

Wichtiges Thema in den Diskussionen und Beiträgen war die Fertigung 4.0 und damit die vierte industrielle Revolution, die alle Firmen in jeder Unternehmensgröße bereits heute sehr stark fordert. Gerade die praktische Umsetzung der herstellerübergreifenden Vernetzung von Daten und Prozessen wurde intensiv diskutiert. Ein echtes Highlight war auch die Bearbeitung von zwei Präzisionsteilen auf einem Langdrehautomaten live unter Span durch das Manurhin K’MX-Team. Dabei waren die Schwanog Anwendungen Außenstechen, Verzahnungsstoßen, Skiving, Außenwirbeln und Mehrkantschlagen im Einsatz. Das sichtbare Ergebnis war eine beeindruckend hohe Produktivität und Präzision im Zusammenspiel von Maschine und Werkzeugen.

Alle Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, bei Schwanog hinter die Kulissen zu schauen und Fertigung, Verwaltung, Konstruktion und Prozesslösungen hautnah zu erleben. Bei den Betriebsrundgängen durch die Fertigung zeigten die Gäste sich beeindruckt von den Investitionen, die alle Unternehmensbereiche umfassen. Vertriebsleiter Peter Schöninger fasste es so zusammen: "Alle unsere Investitionen zielen darauf ab, die Auftragsdurchlaufzeiten unserer individuell nach Zeichnung gefertigten Werkzeuglösungen so schnell wie möglich zu beschleunigen und damit neben den Produktivitätsvorteilen gegenüber Standardwerkzeugen auch mit der Lieferzeit zu punkten." Dies, so Schöninger, umfasse den gesamten Prozessablauf von der Beratung, der Auftragserfassung und Konstruktion über die Fertigung bis zur Logistik. Dazu werden verstärkt auch Roboter eingesetzt, die die Fertigungsabläufe optimieren und beschleunigen. So überrascht es nicht, dass der Obereschacher Spezialist für Profilwerkzeuge mit Wechselplatten auch bereits ein Auge auf die aktuellsten Entwicklungen der Robotik mit künstlicher Intelligenz wirft.

Schwanog setzt in seiner Strategie sehr stark auf die Beratungskompetenz seiner Vertriebsteams in allen bedeutenden internationalen Technologiemärkten. So werden neue Mitarbeiter immer über mehrere Wochen im firmeneigenen Schulungszentrum auf ihre Aufgaben in den jeweiligen Ländern vorbereitet. In Phase zwei der Marktentwicklung werden in den wichtigsten Märkten eigene Fertigungseinheiten aufgebaut, mit denen die Möglichkeit geschaffen wird, Kundenanforderungen kurzfristig zu erfüllen. Schwanog verfügt über eigene Standorte mit Fertigungen in den USA, Frankreich und China. Der Standort Obereschach wird nach Auskunft von Geschäftsführer Clemens Güntert gleichzeitig kontinuierlich als das zentrale, weltweite Technologie- und Fertigungszentrum ausgebaut, von dem aus über 95 Prozent der weltweiten Aufträge bedient werden.