Sicherheit geht bei den Tännlelupfern vor, ganz unter dem Motto: "Narrenbaumstellen dauert solange, bis der Baum sicher steht." Archivfoto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Die Tännlelupfer und Zunftmeister Lutz Melzer blicken dem Narrenbaumstellen gelassen entgegen

Jahr für Jahr spielen beim Narrenbaumstellen nicht nur die Tännlelupfer eine tragende Rolle, sondern auch das Thema Sicherheit. Wieder gibt es hierbei Neuerungen, doch die Kritik bleibt aus. Im Gegenteil: Es sei ein "guter Konsens" zwischen Narren und Verwaltung.

VS-Schwenningen. Das städtische Sicherheitskonzept für die Fastnachts-Veranstaltung sorgte in den vergangenen Jahren unter den Narren für Diskussionen. Doch mit den Auflagen scheinen die Verantwortlichen mittlerweile zurecht zu kommen. Zumindest sieht Lutz Melzer, Zunftmeister der Narrenzunft Schwenningen, die jüngsten Neuerungen gelassen. "Es ist nichts Gravierendes. Die größte Änderung ist, dass all das, was bislang mündlich vereinbart und so auch eingehalten wurde, nun als Verhaltensregel niedergeschrieben ist", erklärt er. Das ist das Resultat von zwei Sicherheitstreffen mit der Stadt, bei denen zwar diskutiert, abschließend aber auch ein guter Konsens erzielt wurde, berichtet der Zunftmeister.

Eine konkrete Neuerung betrifft jedoch das Stellen des Narrenbaums am Fastnachtssamstag. Erstmals will die Stadtverwaltung einen namentlich genannten Verantwortlichen, der nach augenscheinlicher Prüfung des ausgewählten Baumes sein Okay gibt, dass dieser keine Mängel hat. Rechtliche Konsequenzen habe die Person allerdings nicht zu befürchten, wie Melzer erläutert. "Sobald der Baum steht und äußeren Einwirkungen ausgesetzt ist, greift die Veranstaltungshaftpflicht." Für den Fall, dass während des Stellens der Baum bricht, sei die Ursache ausschlaggebend. "Wenn der Baum innen morsch ist, ist das von außen und durch die vorgeschriebene ›augenscheinliche Begutachtung‹ nicht zu erkennen", sagt der Zunftmeister. Insofern sei es auch nicht dramatisch, dass die Stadt hier einen Ansprechpartner genannt haben möchte.

Doch das alles erfolge nicht wegen der neuen Regeln, sondern sei schon immer Teil der gesamten Prozedur. "Es ist doch selbstverständlich, dass die Baumsteller auch aus Eigeninteresse hier größte Sorgfalt walten lassen."

Neu wird hingegen die Anfahrt zum Muslenplatz sein. Der Baum wird über die Spittelstraße angeliefert und muss erstmals durch den neuen Kreisverkehr im Kreuzungsbereich mit der Dauchinger Straße transportiert werden. Ein Nadelöhr, worüber sich Lutz Melzer und Ober-Tännlelupfer Uwe Mühlbacher vor einigen Monaten viele Gedanken gemacht haben. Heute, nachdem der Kreisel fertig ist, sind beide entspannt. "Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen. Nachdem der Schwertransporter in Richtung Emes-Areal durch kam, werden wir das mit unserem Baum auch schaffen", betont Melzer.

Begleitet wird der Baum-Transport von einem Streifenwagen der Polizei (vorne) und einem Fahrzeug des Kommunalen Ordnungsdienstes (hinten). "Das war im vergangenen Jahr auch schon so, was sich bewährt hat. Schließlich fahren wir ja im fließenden Verkehr mit", erklärt der Zunftmeister.

Sicherer Zwischenstop auf dem Gehweg am Rathaus geplant

Die Fahrt geht allerdings nicht in einem Rutsch in Richtung Muslenplatz, wo der Baum letztlich aufgestellt wird. Auf Höhe des Rathauses, in Verlängerung der Rathausstraße, wird das Fahrzeug samt Baum vorübergehend geparkt. "Ein guter Platz, denn wenn wir auf dem Gehweg stehen, behindern wir den restlichen Verkehr überhaupt nicht." Und auch hier spielt die Sicherheit wieder eine bedeutende Rolle, denn abseits der Straße und des Verkehrs ist es natürlich auch für die verantwortlichen Helfer der Narrenzunft sicherer.