Um die Klimaschutzbemühungen konsequent fortzuführen, will die Kreisverwaltung eine Klimaschutzmanager einstellen. Foto: © lily – stock.adobe.com

Vorbildfunktion angestrebt. Über Stelle wird im Rahmen der Haushaltsberatung entschieden.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Sorge um Klimawandel und Klimaschutz ist ein aktuelles Thema und wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Nach dem Klimaschutzgesetz sollen die in Baden-Württemberg verursachten Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 gesenkt werden.

Der Landkreis ist ein wichtiger umweltpolitischer Akteur und strebt in verschiedenen Bereichen wie rationaler Energieeinsatz, Nahverkehrsplanung und -förderung, Bau und Betrieb kommunaler Einrichtungen und im Naturschutz, Vorbildfunktion an, heißt es aus der Verwaltung. Im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik wurden kürzlich die bisherigen Aktivitäten und Perspektiven vorgestellt.

Einstiegsberatung

Bereits 2018 wurde die vom Bund geförderte "Einstiegsberatung kommunaler Klimaschutz" umgesetzt. Mit dem Programm haben Kommunen, die in Klimaschutzaktivitäten einsteigen wollen die Möglichkeit, eine geförderte umfassende Einstiegsberatung durch externe Dienstleister in Anspruch zu nehmen und dadurch konkrete Ratschläge für konkrete Klimaschutzmaßnahmen vor Ort zu erhalten. Ziel ist, das energie- und klimaschutzpolitische Engagement im Landkreis zu verstetigen und weiteren Projekten voranzutreiben.

Die Kreisverwaltung ist bereits mit dem Azubi-Projekt "Kommunale Klima- und Energiescouts" unterwegs. Im Zuge dieses Projekts wurden vor dem Kreishaus Fahrgemeinschaftsparkplätze eingerichtet und ein Schulwettbewerb zum Energie- und Klimaschutz ausgelobt. Im Wettbewerb "Leitstern Energieeffizienz" erreichte der Landkreis einen Mittelfeldplatz. Die Kreisverwaltung führt in den Fachämtern wirkungsvolle Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduzierung der CO2-Emissionen durch und profitiert bereits heute von diesen Anstrengungen. Das schlägt unter anderem mit Bonuspunkten in Förderprogrammen zu buche. Außerdem werde Klimaschutz so in der Verwaltungsarbeit verankert und mit Vorbildwirkung nach außen getragen.

Um durchgeführte und künftige Maßnahmen besser aufeinander abzustimmen und Synergieeffekte erreichen zu können, ist die Entwicklung, Festlegung und Durchführung verbindlicher Ziele unabdingbar, hieß es in der Sitzungsvorlage.

Klimaschutzmanager

Und um die Klimaschutzbemühungen weiter zu verstetigen und konsequent fortzuführen, erachtet die Verwaltung die unbefristete Einstellung eines Klimaschutzmanagers für sinnvoll. Nur so könnten Klimaschutzziele ausgearbeitet und sukzessive umgesetzt werden.

Damit wäre auch der Einstieg in den European Energy Award (EEA) möglich. Der EEA ist ein internationales Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramm für kommunalen Umweltschutz. Damit werden die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen und Kreisen erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft, um vor Ort Potenziale nachhaltigen Klimaschutzes erfassen und nutzen zu können. Derzeit wird die Neueinstellung eines Klimaschutzmanagers im Rahmen von Erstvorhaben über die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundes gefördert. Über einen Zeitraum von 24 Monaten werden damit 65 Prozent der Personalkosten und bis zu 50 Prozent einer Maßnahmen abgedeckt. Für weitere 24 bis 36 Monate werden Personal- und Sachkosten mit 40 Prozent gefördert.

Mit einem einstimmigen Beschluss beauftragten die Mitglieder des Fachausschusses die Verwaltung, die Bewerbung um eine Förderung eines Klimaschutzmanagers voranzutreiben. Über die erforderlichen Mittel und die zusätzliche Stelle soll im Rahmen der Haushaltsplanung 2020 entschieden werden.