Zu Allerheiligen werden große Kränze und ausladende Gestecke nicht mehr so häufig gefragt wie früher. Friedhofsgärtner Frank Sedlmayr aus Villingen bietet vor allem kleinere Buketts und Gestecke an. Foto: Huber

Gärtnerein haben zu Allerheiligen viel zu tun. Wenige moderne Deko-Ideen setzen sich durch.  

Villingen-Schwenningen - Wenn es auf Allerheiligen zugeht, haben vor allem die (Friedhofs-)Gärtnereien auch viel zu tun. Während sich bei der Gestaltung der Gräber nur zaghaft moderne Ideen durchsetzen, zeichnet sich jedoch eine Veränderung ab: Die Gestecke werden kleiner.

Seit Jahren meist das gleiche Bild auf den Friedhöfen der Doppelstadt: Winterharte Pflanzen wie Caluna oder Silberplatt prägen die Schalen. "Wer sein Grab pflegt, bleibt meistens den Traditionen treu", hört man kurz vor Allerheiligen aus der Schwenninger Friedhofsgärtnerei Müller. So werden auch "traditionelle" Gestecke für die verstorbenen Angehörigen oder Freunde bestellt und geholt. Herzförmige Buketts wie sie angeblich der Trend sein sollen, werden in der Neckarstadt kaum nachgefragt.

Modernere Ideen, geometrisch geformte Dekos oder Ähnliches setzen sich auch in Villingen nur langsam durch. Mittlerweile, so stellt Frank Sedlmayr, einer der beiden Friedhofsgärtner in Villingen, fest, tauchen neben den üblichen Pflanzen auch andere auf, so zum Beispiel Strauchveronika und Greisenhaupt. "Diese werden dann mit den Klassikern Caluna und Silberblatt gemischt." Ansonsten ein ähnliches Bild wie am Neckar: "Anders als in großen Städten setzen sich geometrische Formen, Rauten etwa, oder herzförmige Deko, nicht groß durch", so Sedlmayr. "Der ländliche Raum kauft eher traditionell."

Was dem Gärtnermeister jedoch auffällt ist, dass der Trend hin zu kleineren Buketts und Gestecken geht. "Große Kränze, wie in früheren Jahren oder ausladende Gebinde werden weniger verlangt." Auf eine andere Entwicklung kommt man auch in der Schwenninger Friedhofsgärtnerei zu sprechen. "Wir erleben bei der Nachfrage an Blumen, Gestecken und Buketts allgemein einen kontinuierlichen Rückgang." Die Kunden seien auf billig getrimmt, "aber das erleben alle Branchen". Doch es gibt auch die Kunden, die "etwas Schönes für ihre Lieben wünschen und bereit dazu sind, etwas dafür zu bezahlen." Was sich nicht verändert hat: Nach wie vor werden auf beiden Friedhöfen Blumen, Gebinde, Vasen oder auch kleine Engelchen entwendet. Oder wie jetzt an Allerheiligen: Gestecke.