Auch in Villingen-Schwenningen lässt der Winter auf sich warten. Foto: sb

Milde Temperaturen erinnern an Frühlingsanfang. Salzlager der Stadt sind noch gut gefüllt.

Villingen-Schwenningen - Sonne satt, zweistellige Temperaturen und Frühlingsgefühle: Was man in der Doppelstadt eigentlich erst im Mai kennt, erfreut so manchen Bürger bereits im Januar. Fällt der Winter dieses Jahr aus?

Mit einem klaren "Nein" möchte der Villinger Wetterexperte Wolfgang Eich diese Frage nicht beantworten. "Das kommt ganz darauf an, wie sich das Wetter in der nächsten Woche entwickelt", erklärt Eich, der ehrenamtlich für den Deutschen Wetterdienst arbeitet. Denn während in den kommenden Tagen Temperaturen bis zu 14 Grad erreicht werden sollen, könnte daraufhin der Winter einkehren. "Da deutet sich etwas an", hat Eich die Wettervorhersagen immer im Blick.

Doch was ist, wenn das Winter dann immer noch nicht kommt? "Wenn es ganz blöd läuft, haben wir den Winter erst im Frühjahr und dann dauert er länger." Grundsätzlich hängt dies alles vom Zirkulatuionsmuster ab. Denn: "Während wir gerade die warme Luft von den Kanaren abbekommen, haben die eisigen Polar-Temperaturen Teile der USA im Griff – es hätte auch anders herum laufen können", so der Wetterexperte.

Besonders ungewöhnlich ist diese Wärmephase laut Eich aber nicht. So habe es in den vergangenen Jahren zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag immer mal milde Temperaturen gegeben, "das hängt wohl auch mit der Klimaerwärmung zusammen", vermutet Eich.

Den Technischen Diensten der Stadt kommt dies derweil zugute, denn dank des "Frühlingswetters" müssen sie nicht mithilfe der Schneepflüge für befahrbare Straßen sorgen. "Die Streusalz-Vorräte sind entsprechend des bisher milden Winters gut gefüllt", erklärt hierzu Oxana Brunner von der Pressestelle der Stadt. Doch langweilig wird es den Mitarbeitern nicht. "Die TDVS hat eine Vielzahl von Aufgaben, die sich nicht nur auf den Winterdienst beschränken", so Brunner weiter. Denn auch wenn die Flocken nicht rieseln, müssen die Straßen unterhalten und gereinigt werden.

Des einen Freud’ des anderen Leid’: Die Wintersportler warten noch immer auf den richtigen Untergrund für ihre Skier. Denn dort, wo sonst Loipen gespurt sind, wächst munter das Gras. "Wir mussten diesen Winter noch kein einziges Mal spuren", erklärt Roland Brauner vom Forstamt, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass es in der vergangenen Saison im Dezember und Januar schon mal eine solche schneefreie Periode gab. "Da konnten wir dann erst wieder am 6. Februar spuren", gibt Brauner allen Wintersportfreunden zumindest ein wenig Hoffnung.