Auch Donald Trump wird von Andreas Müller nicht verschont. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Comedy: Andreas Müller in Neuer Tonhalle zu Gast / Von Donald Trump bis Jogi Löw

Von Hella Schimkat

"Tuten Gag" – Andreas Müller, SWR3-Comedy-Chef und Stimmenimitator, stürmt auf die Bühne der Neuen Tonhalle, und das Publikum bricht in frenetischen Applaus aus.

VS-Villingen. Nach einer längeren Bühnenpause ist der beliebte Komiker wieder da, die Tonhalle ist an zwei Abenden in Folge ausverkauft, und Müller hat seine beliebten Charaktere wie Mutti Angie sowie Ernährungsprofi Calli mitgebracht.

Hinter ihm auf Großleinwand studiert Uli Hoeneß die Börsennachrichten und Müller ätzt: "Er guckt schon wieder Börsen-News, er zockt schon wieder". Neben ihm poppt Seehofer hoch: "Ja es gibt keinen Bayern, der weiß wann man aufhört."

Als Zuschauer ist man gefordert, denn Müller spricht nicht nur rasend schnell, er wechselt auch genauso flott in den Tonfall und Aussprache seines jeweiligen Opfers. "Nicht zu vergessen, dass der Intelligenzquotient der Menschen rapide sinkt, wenn er nicht schon einstellig ist", haut er dem röhrenden Publikum um die Ohren. Aber das beruhigt auch wieder, wenn der IQ so tief unten ist, macht es ja nichts, wenn man manchmal Schwierigkeiten hat, ihm zu folgen.

Mit Mutti Angi hatte er ja keine Schwierigkeiten, aber bei Kramp-Karrenbauer oder so ähnlich stößt der Chef an seine Grenzen. Bei Ikea gebe es zwei Leuchten, eine große und eine kleine, die "Söder" heißen. Na ja, die große sei schon wieder aus dem Sortiment genommen worden.

Müller hat seine Gitarre sowie ein großes und ein kleines Klavier mitgebracht. Das kleine funktioniert nicht, aber bei dem großen hämmert er in die Tasten.

Schließlich hat er das zerrüttete Verhältnis von Mutti und Seehofer, dem Politwolpertinger, vertont, während Heiko Maas im Maßanzug von H&M über die Leinwand flimmert, neben ihm Natalia Wörner, bewusst zwei Köpfe größer als er.

Schon springt er zur Seite, denn die Rentner auf den E-Bikes pfeifen an ihm vorbei: "Haben die keine Klingel?" Natürlich nicht, das ist die Altersarmut. Auf der Leinwand Gauland von hinten, in der Badehose, mit roten Flecken auf dem Rücken. Er wird von der Polizei nach Hause begleitet, da ihm seine Klamotten am See geklaut wurden, Sonnencreme lehnt er auch ab, schließlich wolle er braun werden: "Kein Wunder, dass niemand mehr zur Polizei will", kommentiert der mitleidige Komiker.

Nachdem Trump verarztet wird, hört man ihn schon, bevor man ihn sieht: Kräftig die Spucke hoch ziehend erscheint Jogi mit schwarzem Mop auf dem Schädel auf der Leinwand: "Höggschschde Konzentration" verlangt er, und gibt sich milde und einsichtig, man müsse nicht immer im Ballbesitz sein, Bälle könne man auch mieten. Und schon hämmert Müller wieder in die Tasten und singt ein Lied für Neymar: "Warum fällst Du denn immer um, nimm doch mal Stützräder".

Calli isst nicht gern allein, deshalb lädt er sich selbst zum essen ein. Müller vergisst keinen A- oder B-Promi, gibt noch eine rasende Zugabe und entlässt ein begeistertes und erschöpftes Publikum in die dunkle Nacht.