Die Teilnehmer des Oberstufenkurses im Karaterverein Bushido führen synchron die Bewegungen aus, die Trainer Andreas Heinrich vorgibt. Foto: Roth Foto: Schwarzwälder Bote

Karate: "Bushido" bietet neue Anfängerkurse an / Vorsitzender erklärt, um was es beim Kampfsport tatsächlich geht

Der Karateverein Bushido bietet Kurse für sämtliche Altersklassen an. Respekt, Wertschätzung und Körperbeherrschung sind den Sportlern dabei besonders wichtig.

VS-Schwenningen. Mit einer respektvollen Verbeugung voreinander beim Betreten des Dojo, also des Trainingsraums, beginnt jede Übungseinheit des Karatevereins Bushido. Menschen in allen Altersklassen trainieren hier tagtäglich miteinander den kulturellen japanischen Kampfsport. Jedoch geht es hierbei laut Vereinsvorsitzendem Konstantin Kersting nicht nur um 90 Minuten körperliche Belastung: "Karate beginnt und endet mit Respekt. Es ist eine Ideologie. Im Verein fördern wir das Miteinander und legen Wert auf Körperbeherrschung, Respekt und vieles mehr. Jeder ist willkommen", erklärt Kersting.

Der Karateverein hat sein Dojo in der Wannenstraße 80. Zusätzlich zu dem großen Trainingsraum befindet sich im Gebäude, welches seit kurzer Zeit dem Verein gehört, auch noch ein Fitnessraum, der von Vereinsmitgliedern auch außerhalb der Trainingszeiten genutzt werden kann. Im Eingangsbereich zieren dutzende Pokale und Trophäen von Landes- und Bezirksmeisterschaften die Wände. Derzeit verzeichnet der Karateverein 240 aktive Mitglieder, wobei die Alterspanne wohl kaum weiter auseinander gehen könnte. Die jüngsten Mitglieder sind zum Teil erst fünf, der älteste über 70 Jahre alt. Jedoch ist dies für Kersting keine Überraschung: "Das Schöne bei diesem Sport ist, dass es keine Altersgrenzen gibt."

Man könne jederzeit damit anfangen, und es werden keinerlei Fähigkeiten vorausgesetzt. "In unseren Anfängerkursen bin ich immer wieder positiv überrascht, wie viele Leute auch im mittleren Alter noch anfangen und dann auch immer besser werden." Außerdem gibt es auch die 40-plus-Kurse, die besonders auf Vitalität setzen, erklärt Kersting. "Das gibt mir die Bestätigung, dass jeder für den Sport geeignet ist", sagt er.

Es ist beeindruckend, wie die 16 Karatekas des Oberstufenkurses in perfekter Synchronität die Bewegungen von Trainer Andreas Heinrich nachmachen. Die Konzentration und Anspannung der Teilnehmer ist deutlich spürbar. Doch auch die Freude an Karate darf logischerweise nicht zu kurz kommen. Trainer Andreas Heinrich lockert daher die Einheit hin und wieder mit einer amüsanten Anekdote aus seinem Leben als Lehrer auf. "Er macht das seit 40 Jahren, da merkt man einfach die Routine", erzählt Kersting.

Seit Weihnachten ist Konstantin Kersting nun Vorsitzender des Vereins. Zuvor hatte Andreas Heinrich 25 Jahre lang dieses Amt inne.

Der Trainingsablauf ist in jedem Kurs in jeder Altersklasse derselbe. Zuerst zollt man sich mit der traditionellen Begrüßungsform gegenseitigen Respekt. Anschließend stellen sich die Teilnehmer in einer Reihe auf. Die Reihenfolge wird nach dem abgeschlossenen Niveau festgelegt. Nach einem kurzen intensiven Aufwärmtraining geht es schließlich mit den wichtigsten Bewegungsabläufen weiter, der sogenannten Grundschule. Vor allem bei Anfängern achten die Trainer besonders auf die korrekte Körperstellung.

Verteidigung statt Angriff

Bei Kindern liegt der Fokus darauf, die erlernten Techniken richtig zu vermitteln. "Es geht um Selbstverteidigung, Disziplin, Respekt und Körperbeherrschung. Bei den Kleinen liegt unser voller Fokus darauf, die richtigen Werte zu vermitteln und sie mit Spaß an diesen Sport heranzuführen.

"Gewalt hat hier keinen Platz", sagt Kersting. Außerdem fügt er hinzu: "Das höchste Ziel eines jeden sollte sein, niemals in die Situation zu kommen, in der man die Techniken anwenden muss."

Für Jugendliche und Erwachsene beginnen die Kurse am Dienstag, 28., und Donnerstag, 30. Januar, um 19 Uhr. Für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren gibt einen Schnupperkurs am Montag, 27. Januar, um 16.30 Uhr. Weitere Termine sind für die Fünf- bis Achtjährigen am Freitag, 31. Januar, um 16.30 Uhr, die Neun- bis Zwölfjährigen trainieren am selben Tag eine Stunde später. Der Vitalkurs für über 40-Jährige beginnt am Montag, 27. Januar, um 20 Uhr.