Wer zur Postbank will, muss darauf achten, nicht mit einem Knöllchen nach Hause zu kommen. Foto: Eich

Parkplatzproblem vor neuer Filiale im Röther-Park. Beschwerden über zu wenig Hinweisschilder.

VS-Villingen - Schnell mal zur Postbank, Päckchen aufgeben. Dann ans Auto zurück, um sich übers frische Knöllchen zu ärgern: Seitdem die Postbank-Filiale in den Röther-Park umgezogen ist, steigt das Aufkommen an Strafzetteln in der Nähe.

Während die Stadt das nicht ganz legale Parken mancher Bürger in der Nachbarschaft zum großen Einkaufszentrum im Auge behält, regt sich der Unmut zunächst an einer ganz anderen Stelle: Ein älterer Herr baut sich am Eingang des Modemarktes wie ein Security-Mitarbeiter auf und spricht so gut wie jeden an, der suchend mit Päckchen durch die Türe kommt.

Und er sieht sich bestätigt: Kaum ein Kunde, der zum ersten Mal die Postbankfiliale aufsuchen will, findet diese auch auf Anhieb. "Hier sind zu wenige und zu kleine Schilder", ärgert sich nicht nur ein langjähriger Leser des Schwarzwälder Boten. Immer mehr Besucher machen ihrem Unmut Luft und üben ebenfalls Kritik. "Ich bin ein paar Mal ums Quadrat gefahren, bis ich endlich die Filiale gefunden habe", ergänzt ein weiterer Kunde.

Kritik fruchtet

Die Postbank hat die Filiale übergangsweise seit Ende September im ersten Obergeschoss bezogen. Dort wird sie bleiben, bis sie im nächsten Jahr größere Räume im Erdgeschoss des Modeparks Röther bezieht. Was sagt die Pressestelle der Postbank und damit Ralf Palm zu der Kritik an angeblich zu wenigen Hinweis-Schildern? Palm bekräftigt in einer Reaktion auf die Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass die Kollegen des Immobilienbereiches versichert haben, dass mittlerweile mehr Hinweisschilder angebracht worden seien. Problem gelöst.

Doch wie sieht es mit dem zeitweise nicht ganz so legalen Parken aus? Ganz offensichtlich verteilt der kommunale Ordnungsdienst der Stadt seit der Eröffnung der Postbankfiliale verstärkt Knöllchen. "Wir haben immer wieder Streifen vor Ort", erläutert Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt VS, "und beobachten, wie sich die Situation jetzt weiter entwickelt."

Wenn es ums "wilde Parken" geht, haben die Stadtsheriffs den Blick weniger auf den Ring gerichtet, sondern eher auf die St. Nepomukstraße, wo häufiger entsprechende Verbotsschilder missachtet und auch auf den Gehwegen Fahrzeuge abgestellt werden. Für Brunner ist es keine Frage: "Das bleibt ein Thema."

Ring kein Thema

Könnten Parkplatzsuchende auf die Idee kommen, gleich im Benediktinerring zu parken? Für vereinzelte Bürger ist dies durchaus ein Thema. Ihr Argument: Es gebe dort keinen Mittelstrich, die Restfahrbahnbreite in der Einbahnstraße betrage rund viereinhalb Meter.

Zudem seien im Bereich zwischen St. Nepomukstraße und Einfahrt zum Parkhaus des Einkaufszentrums keine Halteverbotsschilder aufgestellt. Also sei das Parken theoretisch erlaubt. Für Oxana Brunner eher reine Theorie als Alltag. "Hier sehen wir derzeit wirklich keine Probleme und damit auch keinen Handlungsbedarf."

Keine separaten Plätze

Was sagt die Postbank-Sprecher Ralf Palm zu der Problematik? Könnten künftig doch, speziell für Postbankkunden, eigene Stellflächen auf dem Parkareal des Einkaufszentrums ausgewiesen werden? Diesen Vorstellungen mancher Filial-Besucher erteilt Palm eine Abfuhr.

Eine Parkscheinregelung sei aktuell nicht in der Planung. "Die Parkplatzbewirtschaftung gehört nicht zum originären Geschäftsmodell der Postbank", schreibt er. "Nur wenige unserer rund 850 Postbank-Filialen können auf ein eigenes Parkplatzangebot zurückgreifen, da sie oft in Fußgängerzonen liegen oder Einkaufszentren angegliedert sind. Unsere Kunden bitten wir, den öffentlichen Parkraum oder naheliegende Parkhäuser zu nutzen."

Kurzparken ohne Chance

Gäbe es nicht noch eine andere Lösung? Ein Leser lässt nicht locker: Wie wäre es damit, für Kunden der Postbank zum Beispiel Kurzparkzonen einzurichten? Er will erneut beobachtet haben, dass Kunden der Postbank weite Wege zu gehen hatten. Kein zielführender Schritt, heißt es prompt aus der städtischen Pressestelle.

Zum einen fielen durch eine solche Ausweisung Parkplätze vor allem für die Anwohner in den benachbarten Wohngebieten weg. Andererseits ließen sich solche Stellplätze nicht ausschließlich für Postbank-Filialen reservieren – "wer sollte das kontrollieren?".