Nur der Bereich, der von der Schneekanone erfasst wird, ist weiß.Foto: Hieske Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Betreiber der Skilifte im Schwarzwald warten auf Schnee / Gemeinde Schönwald betreibt eine Schneekanone

Die Zeit für Wintersport hat bereits begonnen. Auch die Betreiber der Skilifte im Schwarzwald sind auf die Saison vorbereitet, aber von Schnee ist bislang nicht so viel zu sehen. Der Wintertourismus im Schwarzwald leidet an den Folgen des Klimawandels.

Schönwald. Die Aussage des Sprechers der Schwarzwald Tourismus GmbH, Wolfgang Weiler, bestätigt, dass der Klimawandel auch hier im Schwarzwald Spuren hinterlässt. Er sagt: "Skilifte unterhalb von 1000 Metern werden zukünftig nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können."

Der Dobel-Skilift in Schönwald hatte in dem letzen Jahrzehnt eine erstaunlich gute Anzahl an Betriebstagen. Die letzen Winter haben mal mehr und mal weniger Schnee gebracht, aber immer ausreichend genug, um den Lift in Betrieb zu nehmen. Der Lift besteht aus zwei Schleppliften (jeweils etwa 480 Meter lang) inklusive Flutlichtbetrieb, einer Ski-Schule, einem Kiosk, einer Rodelbahn und einer Langlaufloipe. Bei entsprechender Schneelage lockt die Snowboard-Halfpipe und der Fun-Park zahlreiche Snowboarder an. Der Dobel-Lift befindet sich auf einer Höhe von 988 bis 1058 Metern. Es könnte in Zukunft also sein, dass der Skilift nur noch mit Hilfe von Schneekanonen wirtschaftlich betrieben werden kann.

Die Gemeinde Schönwald hatte sich vor dem Jahr 2016 zunächst eine Schneekanone ausgeliehen, um zu sehen, ob es sich lohnt. Da sie sich als höchst rentabel herausgestellt hatte, wurde in eine eigene investiert. Die Kosten für das gebrauchte Gerät von circa 37 000 Tausend Euro wurden von der Gemeinde übernommen. Die Gemeinde Schönwald hofft, dass der Skilift möglichst lange rentabel betrieben werden kann. Andererseits bringen Schneekanonen auch negative Aspekte mit sich. Zu einem ist der hohe Strom- und Wasserverbrauch zu betrachten, aber auch die Veränderung der Bodenchemie durch Kunstschnee.

Vor allem der Wasserverbrauch ist enorm. Allgemein werden pro Hektar Kunstschnee in einer Saison mehr als 4 700 000 Liter Wasser benötigt. Dadurch entstehen zwei erhebliche Probleme: Oft fehlt das Wasser für die örtliche Versorgung und zum anderen greift der künstliche Schnee in den Wasserhaushalt ein.

Zudem wird die Menge des Schmelzwassers deutlich erhöht, und es kann zu Überschwemmungen kommen. Des Weiteren hat Kunstschnee starke Auswirkungen auf die Bodenchemie. Künstlicher Schnee hat eine andere Kristallstruktur als natürlicher Schnee, er enthält Mineralien, wie Kalzium oder Magnesium.

Außerdem ist er luftundurchlässiger, kompakter und weniger wärmedämmend (Studien der Wissenschaftler Newesely und Cernusca). Diese negativen Auswirkungen treffen aber hauptsächlich auf größere Skigebiete zu, in denen mehrere Schneekanonen verwendet werden. Da in Schönwald nur eine Schneekanone eingesetzt wird, sind die Auswirkungen nicht so relevant wie in größeren Gebieten.

Für Schönwald ist die Schneekanone die Chance, das alpine Skifahren im Mittelgebirge weiterhin zu ermöglichen. Anhand der Statistik wird die Anzahl der Betriebstage der letzten elf Jahre des Dobel-Liftes ersichtlich. Die Tage, an denen der Skilift geöffnet hatte, variieren von Jahr zu Jahr nicht sehr stark. Deutlich sticht aber das Jahr 2008/09 heraus, das mit seien 115 Betriebstagen ein außergewöhnlich schneereicher Winter war. Das schlechteste Jahr war 2016/17 mit nur 45 Betriebstagen, das im Vergleich mit dem Winter 2008/09 weniger als die Hälfte sind. Um möglichst viele Besucher zu locken, versuchen immer mehr Skiliftbetreiber zusätzlich mit anderen Attraktionen zu werben. Der Dobel-Skilift in Schönwald bietet einen Schwarzwald-Zuber an, in dem man die kalte Winterabende entspannt verbringen kann. Des Weiteren werden einige Après-Ski-Vergnügungen angeboten. So bleiben die Skilifte im Schwarzwald hoffentlich noch lange erhalten.   Die Autorin ist Schülerin der Klasse 9a des Schwarzwad-Gymnasiums in Triberg.