Alfred Engelhardt, Vorsitzender im Gartenausschuss der Gunnental-Kleingärtner, begrüßt die Gäste seiner Anlage an einer kunstvoll gefertigten Rosenbogen-Skulptur. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Leben in Anlage kommt nicht zum Erliegen / Jetzt ist gemeinsame Begehung wieder möglich / Gaststätte wohl in Eigenregie

VS-Schwenningen (bom). Die Kleingartenanlage im Schwenninger Gunnental erstrahlt derzeit in ihrem vollen Glanz, was nicht zuletzt ein Verdienst der Kleingärtner ist, die sich mehrmals wöchentlich liebevoll um ihre Gärten kümmern.

Alfred Engelhardt, Vorsitzender vom Gartenausschuss im Verein, spricht von einer besonderen Herausforderung, den Kontakt zu den Garteneigentümern kontinuierlich zu pflegen. Doch er weiß, dass es sich lohnt, die persönliche Begegnung aufrecht zu erhalten und sich regelmäßig über die gesammelten Erfahrungen und Probleme während der Gartenarbeit auszutauschen.

Deshalb hat er für Mitte Juli gemeinsam mit dem Ausschuss die traditionelle jährliche Begehung der Gärten geplant. Ziel sei es, mit den Gartenbesitzern ins Gespräch zu kommen, ihnen Vorschläge zur Optimierung zu geben, sie auf Unstimmigkeiten in ihrer Gartenarbeit hinzuweisen und über zukünftige Vorhaben zu diskutieren.

"Jeder Gartenbesitzer hat freie Hand in seiner Gartengestaltung. Doch es gibt gewisse Verbandregeln, die es einzuhalten gilt. Aus diesem Grund bin ich für eine Livebegehung."

Engelhardt freut sich auf die Begehung, da er in der Regel nur auf freundliche Menschen trifft, die Vorschläge zur Optimierung dankbar annehmen. Zudem verweist er auf die besondere Herausforderung, welcher der Ausbruch der Covid-19-Pandemie mit sich bringt. Doch dank der von der Landesregierung beschlossenen Lockerungen bietet sich nun eine Begehung geradezu an.

Insbesondere freut sich Engelhardt, dass zwischen Februar und Mai, das Leben in der Anlage nie ganz zum Erliegen kam. Für viele Eigentümer war während vieler Wochen ein Aufenthalt inmitten des Gartenparadieses eine willkommene Abwechslung vom Lockdown-Alltag. Selbst in der Zeit als es nur möglich war, die Nachbarn mit einem Kopfnicken zu grüßen, wirkte der Aufenthalt in der Kleingartenanlage am Stadtrand von Schwenningen wie ein Labsal für die Seele.

Inmitten der Stille war nur das Zwitschern der Vögel zu hören, welches noch intensiver zu erklingen schien als in den Vorjahren. Viele nutzten in der Ruhe die Gelegenheit, ihren Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen. Auch für die Pflege der Allgemeinplätze und Wege fand sich rasch eine Lösung. Engelhardt hatte am Schaukasten darauf hingewiesen, dass es möglich ist, ihn bezüglich anfallender Gartenarbeiten zu kontaktieren. "Das funktionierte recht gut. Ich teilte die Mitglieder so ein, dass sich insbesondere anfangs keine Menschenansammlungen bilden."

Noch in diesem Jahr, spätestens zur nächsten Saison, soll der Betrieb im Vereinslokal wieder an Fahrt aufnehmen. Nachdem der letzte Pächter den Betrieb der Gaststätte relativ schnell wieder aufgab, ist nun an eine interne Lösung gedacht. Engelhardt verweist darauf, dass es Überlegungen gibt, die Mitglieder wechselweise in den Gaststättenbetrieb mit einzubeziehen. In welcher Form und in welchem Umfang, ob nur am Wochenende oder dies auch zu anderen Zeiten geschehen soll, wird noch diskutiert.

In jedem Fall findet nach derzeitigem Stand im November die Jahresversammlung statt. "Der Termin ist auf Grund der Pandemie derart spät im Jahr, doch es ging einfach nicht anders", bemerkt Engelhardt, dessen Kleingartenanlage neuerdings ein künstlerisch gestalteter Rosenbogen ziert.