Sybille Bippus, Peter Ruf und Doris Riesle freuen sich schon auf die nächste Freibad-Saison, aber sie wissen auch: Weitere Helfer sind dringend notwendig, um das Kleinod in Tannheim zu betreiben. Foto: Reutter/Montage: Ulm Foto: Schwarzwälder-Bote

Dringend nötige Beckensanierung in Tannheim kostet 250 000 Euro / An Helfern mangelt es

Von Cornelia Spitz

VS-Tannheim. In das Freibad fließt ungeheuer viel Herzblut der Tannheimer. Und trotzdem: Es reicht nicht. Das idyllisch gelegene Bad braucht Unterstützung – "ganz dringend", wie Schatzmeister Peter Ruf betont.

Und er muss es wissen: In seinen Händen liegt der Aufgabenzettel, auf dem eine gehörige Summe notiert ist: eine Viertelmillion Euro. 250 000 Euro soll die Beckensanierung kosten, die dringend notwendig ist und für die es noch vieler Sponsoren bedarf. Anders als viele seinesgleichen hängt das Tannheimer Freibad nicht am Tropf der Stadt, sondern wird es von dieser lediglich mit 30 000 Euro jährlich unterstützt. Kein Pappenstiel, aber eben auch nicht das, was ausreicht, um eine solche Einrichtung halten zu können.

2004 sollte das Bad Sparmaßnahmen zum Opfer fallen. Aber Tannheimer Bürger zeigten Herz: Sie gründeten eine Bürgerinitiative, kauften das Bad der Stadt für den symbolischen Preis von einem Euro ab und krempeln seither Freibadsaison für Freibadsaison die Ärmel hoch. Unermüdlich. Becken putzen, Bademeisterdienste, Toiletten säubern, Rasenmähen, das Kiosk betreiben..., die Aufgaben sind schier unendlich. 300 Personen gehören dem Verein an, darunter etwa 50 Aktive und der Älteste mit 77 Jahren noch hochmotiviert.

Aber, betonen Ruf und das Vorstandsduo Sybille Bippus und Doris Riesle, die "Euphorie des Anfangs" sei nach sieben Jahren ehrenamtlicher Trägerschaft und rund 15 000 seither geleisteten Arbeitsstunden verflogen, die Erhaltung des Bades jedoch eine Daueraufgabe. "Das ist ein Appell an alle, die das Tannheimer Freibad kennen und lieben", sagt Ruf und fügt kurz darauf hinzu: "und an alle, die es noch nicht kennen, aber lieben lernen werden."

Die Helfer seien überlastet, es mangele an Aktiven, die dem Team an den rund 50 Öffnungstagen im Jahr unter die Arme greifen und helfen, dass das Bad ein Anziehungspunkt bleibt. Im durchwachsenen Sommer 2012 lockte es 11 000 Besucher, "12 000 Besucher brauchen wir, damit wir nichts drauflegen müssen", weiß Ruf. Und noch eines: Jeder Euro hilft, um die Beckensanierung zu ermöglichen, die im Herbst 2014, so der Wunschtermin, starten soll. 200 000 Euro hat der Förderverein seit 2005 schon in sein Bad investiert, 120 000 Euro derzeit "auf der hohen Kante", sagt Ruf und glaubt: "Wenn wir Hilfe bekommen und von der Stadt eine Zusage, dass sie uns weiterhin unterstützt, dann können wir den Restbetrag finanzieren."

Weitere Informationen: www.freibad-tannheim.de; während der Saison öffnet das Bad von 13.30 bis 19.30 Uhr unter der Woche, wochenends, feiertags und in den Ferien von 11 bis 19.30 Uhr. "Auch wer stundenweise hilft, ist willkommen", betont Sybille Bippus.