Kinder sollen weiterhin an den Schulen in den Ortsteilen von VS unterrichtet werden. Symbol-Foto: Wüstneck Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: SPD sieht Gefahren / Stadt will sie unterstützen

Villingen-Schwenningen. Die Grundschule Tannheim hat laut Angaben auf ihrer Webseite gerade einmal 44 Schüler. Sind solche Schulen, aufgrund ihrer Größe von einer Schließung bedroht?

Die grün-schwarze Landesregierung plant laut Kultusministerin Susanne Eisenmann keinen großflächigen Abbau von kleinen Schulen in Baden- Württemberg. "Mit mir als Kultusministerin wird es kein Schließungskonzept für kleine Grundschulen geben", ließ die Ministerin am Mittwoch im Landtag verlautbaren. Die oppositionelle SPD sieht allerdings die kleineren Grundschulen in Gefahr, da sich die Koalitionsparteien in Stuttgart bisher nicht über eine bessere Bezahlung von Rektoren an diesen Schulen einigen konnten. Da Schulleiterstellen aber in vielen kleineren Gemeinden als extrem unattraktiv gelten – sie sind in der Regel mit viel Arbeit, großer Verantwortung und gleichzeitig kaum Aufstiegsmöglichkeiten verbunden – fürchten die Sozialdemokraten, dass der Streit innerhalb der Regierung die Schulen quasi über die Hintertür in die Schließung treiben könne.

Man sei stets bemüht, ein attraktives Angebot für die kleinen Schulen zu schaffen

Oxana Brunner von der Pressestelle der Stadt Villingen-Schwenningen bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung, dass man von Seiten der Stadt die kleinen Schulen nach wie vor im Fokus hat: "Die kleinen Schulen sind uns sehr wichtig und wir wollen sie fördern und unterstützen." Aktuell würde diese Förderung gut funktionieren, so gebe es "Ganztagsformate, bei denen zum Beispiel Mittagsessen für die Schüler angeboten werden". Auch Fördervereine leisten gute Arbeit, wie ehrenamtliche Hausaufgabenförderung. In der Grundschule Rietheim gibt es beispielsweise dank des Fördervereins ein warmes Mittagessen, eine Hausaufgabenbetreuung sowie eine betreute, individuelle Freizeitgestaltung bis 16.30 Uhr.

Laut Pressestelle sei man stets bemüht, in Zusammenarbeit mit den Ortsverwaltungen ein attraktives Angebot für die kleinen Schulen zu schaffen. Darüber hinaus sei zumindest aufgrund der Schülerzahlen an den kleineren Schulen in der Umgebung keine Schließung zu befürchten. Die Schülerzahlen sind laut Brunner "konstant". Aktuell gibt es in den Ortsteilen Pfaffenweiler, Tannheim, Rietheim, Marbach, Obereschach, Weilersbach und Weigheim-Mühlhausen Grundschulen mit teilweise weniger als 50 Schüler.