Die Kinder des Max-Fischer-Kindergartens besuchen mit ihren Erzieherinnen Martina Peters (links) und Nada Zabcic sowie Pfarrer Michael Schuhmacher das Grab des Namensgebers ihrer Einrichtung auf dem Waldfriedhof. Fotos: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergarten: Besuch auf dem Waldfriedhof zum 50. Todestag / Gottesdienst in Mariä Himmelfahrt

Der ehemalige Stadtpfarrer Max Fischer ist Namensgeber des Kindergartens im Wohngebiet Rieten. Am 20. Oktober jährt sich sein Todestag zum 50. Mal. Aus diesem Anlass besuchten am Freitag einige Kindergartenkinder sein Grab auf dem Waldfriedhof.

VS-Schwenningen. Pfarrer Michael Schuhmacher empfing die Gruppe am Freitagvormittag vor der Aussegnungshalle am Waldfriedhof. Dort erklärte er den ältesten Kindern des Max-Fischer-Kindergartens, dass das Sterben zum Leben dazu gehört. Die Jungs und Mädchen, die kommendes Jahr alle in die Schule kommen, waren von ihren Erzieherinnen Martina Peters und Nada Zabcic schon gut auf das Thema vorbereitet worden.

In einem kurzen Rückblick erzählte Pfarrer Schuhmacher, dass der ehemalige Stadtpfarrer Max Fischer im Alter von nur 56 Jahren während eines Aufenthalts in Stuttgart ganz plötzlich verstarb. "Damals war der Kindergarten noch nicht gebaut. Weil es aber sein Projekt war, wurde euer Kindergarten nach Max Fischer benannt", erklärte der Pfarrer.

Mit einem einstudierten Lied, ging es für die 22 Kinder und deren Erzieherinnen singend über den Waldfriedhof bis ans Grab von Fischer. Die Grabpflege wird seit 50 Jahren von der katholischen Kirchengemeinde übernommen, wie Pfarrer Schuhmacher berichtete. Nach 50 Jahren sei es nun tatsächlich wieder soweit, das Grab nochmals zu verlängern. "Das wollen wir auf jeden Fall für weitere zehn Jahre und werden das wohl in den nächsten Wochen auch machen", sagte Schuhmacher.

Nach dem kurzen Spaziergang galt es dann am Grab selbst dem vor 50 Jahren Verstorbenen zu gedenken. Zuerst wurde ein Strauß frische Blumen in eine Vase am Grab gestellt. "Das ist ein Zeichen, um dem Verstorbenen zu sagen, wir haben dich nicht vergessen", sagte Pfarrer Schuhmacher den Kindern. "Denn wir Christen glauben ja daran, dass wir ewig leben."

Die Kinder hatten in der Vorbereitung auf den Besuch am Grab Bilder gemalt, die ausdrücken, was sie Max Fischer durch seine Einrichtung zu verdanken haben. Die Freunde, die sie dort kennenlernen und auch den Spaß und "Quatsch", den sie dort erleben. Pfarrer Schuhmacher fand diese Idee toll, denn "auf dem Friedhof darf auch gelacht werden", machte er deutlich. Zwar seien viele Menschen dort meist traurig, aber die Freude und das Lachen sei ein Zeichen dafür, dass Max Fischer Gutes getan hat. "Nämlich, dass er euch den Kindergarten geschaffen hat."

Nachdem Pfarrer Michael Schuhmacher gemeinsam mit den Kindern eine Kerze angezündet hat, durfte jeder der wollte, Weihwasser auf das Grab spritzen. Nach einem gemeinsamen "Vaterunser" war der Besuch auf dem Friedhof für die Gruppe beendet. Der Todestag von Max Fischer hingegen beschäftigte die Kindergartenkinder noch den ganzen Tag. Denn um 15 Uhr feierte Pfarrer Andreas Schulz mit den Kindern noch einen Gottesdienst in der Mariä-Himmelfahrts-Kirche.