Das Sonnenblumen-Meer zwischen Villingen und Schwenningen wird es in diesem Sommer nicht mehr geben. Foto: Eich

Dietmar Wildis bitterer Verzicht: Vandalen verderben Lust an blühender Attraktion bei Bertholdshöfen.

Villingen-Schwenningen - Hunderttausende Sonnenblumen strahlten jahraus, jahrein zwischen Villingen und Schwenningen weit über die Doppelstadt hinaus. Aus der ganzen Region kamen Besucher, um sie anzuschauen. Doch diese Sehenswürdigkeit wird es 2017 nicht mehr geben.

Die überdimensionale Blumenwiese war eine Attraktion. Solange, bis Vandalen sie im September 2016 als Spielwiese für ihre üblen Scherze missbrauchten und darauf im vergangenen Jahr schlimm wüteten.

Erst kamen Unbekannte und zerstörten die Schwarzwald-Strandkörbe und den großen Aussichtsstuhl im Sonnenblumenfeld, den der Landschaftsgärtner Dietmar Wildi und seine Frau Claudia und ihrem Team mit viel Liebe als künstlerische Installation und Bereicherung gezaubert hatten. Die Rohlinge zündeten sogar Teile der Installationen an. Und dann kamen sie nur zwei Tage nach dieser ersten Tat zurück – oder hatten Nachahmer gefunden, die es ihnen gleich taten: Dort, wo bis dahin ein riesiges Strohbett gestanden hatte, loderten in dieser Septembernacht Flammen. Feuerwehrleute löschten den Brand. Doch den Ärger und Frust bei Claudia und Dietmar Wildi vermochten sie nicht einzudämmen. Die beiden fassten einen Entschluss: Vorerst sollte es keine Installationen mehr geben.

Jetzt, nachdem Monate seit dieser Entscheidung ins Land gezogen sind, steht ihr Entschluss noch immer fest: "Wir machen tatsächlich nichts", sagt Dietmar Wildi im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Und er meint damit nicht nur, dass er keine Installationen mehr bauen wird, sondern dass es 2017 auch kein überdimensionales Sonnenblumenfeld bei den Bertholdshöfen geben wird.

"Es laufen halt nicht nur anständige Leute auf der Welt ’rum"

Klar, das sei natürlich sehr schade, bestätigt Wildi. Und er werde auch immer wieder darauf angesprochen. Doch die Fragenden zeigten Verständnis, wenn er von dem Desaster aus dem Jahr 2016 erzähle, all den Mühen, die umsonst waren, dem Frust, der sich ob der blinden Zerstörungswut angesammelt hat, und den summa summarum 10 000 Euro Sachschaden, die angerichtet worden waren.

So sehr er den bitteren Entschluss bedauert, einen anderen Ausweg sieht Wildi nicht: Klar habe er immer wieder ein Auge auf das Feld gehabt, aber: "Man kann es nicht rund um die Uhr beobachten".

Und der Landschaftsgärtner weiß: "Es laufen halt nicht nur anständige Leute auf der Welt ’rum" – eine bittere Erkenntnis, die nicht nur er machen musste, sondern die auch immer wieder die Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün zu ihrem Leidwesen machten, wenn sie gerade erst hübsch bepflanzte Blumenkübel bereitgestellt oder Beete gerichtet haben. Der nächste Vandale kommt bestimmt...