300 Namensschilder auf Altem Friedhof geklaut. Polizei versucht Täter zu ermitteln.
VS-Schwenningen - Noch tappt die Polizei im Dunkeln. In der vergangenen Woche haben Diebe in einer dreisten Aktion 55 Metallplatten mit mehr als 300 Namensschildern auf dem Alten Friedhof abmontiert und mitgenommen.
Es gebe bislang keinerlei Hinweise auf die Übeltäter, meint Polizeipressesprecher Michael Aschenbrenner aus dem Polizeipräsidium Tuttlingen. Da die konkreten Hinweise völlig fehlen, sei es nicht einfach zu ermitteln – und mit Spuren sei es auch nicht weit her. "Wenn wir nur eine kleine Information bekommen würden", dann hätte die Polizei einen Ansatzpunkt. Für die Ermittlungen kommt erschwerend hinzu, dass es nur ganz wenige solcher Vorfälle in Baden-Württemberg gebe. Bei dem Schwenninger Vorfall könne man fast von einem Einzelfall sprechen, so Aschenbrenner.
Sicher sei nur, dass die Diebe zum Abtransport der schweren Tafeln ein Fahrzeug dabei gehabt haben müssen. Ob es sich um eine organisierte Bande gehandelt habe oder um Einzeltäter, auch das verschließt sich den ermittelnden Beamten noch. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter zwischen Dienstag Nachmittag, 4. August, und Mittwochmorgen, 5. August, die Metallplatten abmontiert und mitgenommen haben.
Auf Ersatz muss gewartet werden
Noch immer sind die Angehörigen geschockt über das dreiste Vorgehen der Diebe. Oberbürgermeister Rupert Kubon war entsetzt über die "völlige Missachtung der Totenruhe."
Mittlerweile hat die Friedhofsverwaltung an einigen Baumgräbern Informationstafeln angebracht. Die Angehörigen sollen so schnell wie möglich informiert werden. Wörtlich heißt es: "Die Verwaltung bemüht sich um unverzügliche Schadensbehebung, um den ideellen und emotionalen Schaden für die betroffenen Angehörigen und Trauerfamilien zu lindern." Die Polizei schätzt den materiellen Schaden auf etwa 80. 000 Euro. Den Diebstahl haben Mitarbeiter der Technischen Dienste vergangene Woche entdeckt.
Da die Namensschilder für die Metallplatten Unikate sind, wird es seine Zeit dauern, bis Ersatz geschaffen werden kann. Die Angehörigen werden also noch mindestens drei Monate bei ihren Gräberbesuchen ein trostlose Bild vorfinden und an den Diebstahl erinnert werden.