Hier, in idyllischer Natur rund um die Parkresidenz am Germanswald in Villingen, hätte das ­Sommertheater 2020 stattfinden sollen – es wurde abgesagt. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Vorstellungen an der Parkresidenz am Germanswald sollen jetzt 2021 aufgeführt werden

Von Birgit Heinig

Villingen-Schwenningen. Es ist ihm nicht leicht gefallen, aber der Vorstand des Villinger Theaters am Turm (TaT) hat sich in einer Videokonferenz dazu entschlossen, das Sommertheater 2020 abzusagen und um ein Jahr zu verschieben. Auch die aufgrund der Corona-Krise abgesagte Gruselkomödie "Hirn" wird irgendwann zu sehen sein.

"Eine Entspannung der Pandemie ist derzeit nicht abzusehen und daher ist es uns nicht möglich, rechtzeitig die Vorbereitungen wie Kulissenbau und Proben für das Sommertheater zu treffen", begründet die künstlerische Leiterin Liliana Valla die Entscheidung. Man schätzte sich glücklich, dafür einen Spielort angeboten bekommen zu haben: das Gelände rund um die Parkresidenz am Germanswald im Kurviertel.

"Ein idealer Ort mit einer Infrastruktur, die keine Wünsche offen lässt", sagt Liliana Valla. Man habe sich schon darauf gefreut und sei dankbar für das Interesse von Leiterin Birgit Möhrle-Beese und ihrer Tochter, Pflegedienstleiterin Cathrin Beese. Aber: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das Angebot steht auch für 2021 und das TaT-Team nimmt es gerne an.

Nach zahlreichen Probeabenden stand das Ensemble für die Gruselkomödie "Hirn" Mitte März kurz vor der Premiere, als die Theaterschließung wegen Corona kam. Das Stück sollte das Erstlingswerk von Jörg Kluge als Regisseur werden. Die 16 geplanten Aufführungen werden auf jeden Fall noch gespielt, verspricht Liliana Valla, die sich gerade mit dem neuen Programm für die Spielzeit 2020/2021 beschäftigt. Termine könne sie aufgrund der Ungewissheiten derzeit aber noch keine nennen.

Mit dem Hintergedanken, das "kulturelle Sommerloch" in Villingen zu stopfen, ergriffen 1987 Kulturamtsleiter Walter Eichner und Theaterfreund Eberhard Zimmermann die Initiative zur Gründung des "Sommertheaters Villingen".

Am 8. September 1987 wurde es mit der Aufführung des Lustspieles "Die Deutschen Kleinstädter" von August Kotzebue im Hof des Alten Gymnasiums in der Josefgasse aus der Taufe gehoben. Die Bearbeitung und Regie der Inszenierung besorgte Eberhard Zimmermann.

Es folgten weitere Freilichttheaterstücke an so interessanten Spielstätten wie dem Kurgarten, der Junghansvilla im Warenbachtal, dem Innenhof von St. Ursula oder auch auf dem Schul- und Sportgelände in Pfaffenweiler, als es im vergangenen Jahr an mehreren Abenden hieß "Wir sind dann mal kurz weg".