Ein kleines Rad, aber in einem 2019 besonders erfolgreichen Unternehmen: das Wieland-Werk in Villingen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Wieland-Werke feiern 200. Geburtstag auch in Villingen / Zweitbestes Ergebnis in der Geschichte

Die Phase der Kurzarbeit im vergangenen Jahr ist schon wieder Geschichte. Stattdessen hört man von den Wieland-Werken nun beste Neuigkeiten – und auch das 200. Jubiläum wird gefeiert.

VS-Villingen. 250 Mitarbeiter sind in Villingen für die Wieland-Werke tätig. Ihre Mission: Bänder aus Kupfer- und Kupferlegierungen in blanker, verzinnter und veredelter Ausführung zu fertigen. Auf einer Fläche von 66 000 Quadratmetern, mitten im Industriegebiet Lantwatten passiert das tagtäglich. Ihr Kundenstamm: denkbar breit gefächert – die Automobilbranche, Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, Unternehmen der Kälte- und Klimatechnik sowie aus dem Bau- und Installationsgewerbe. Daran, dass Kupfer ein Werkstoff der Zukunft ist, lässt Unternehmenssprecherin Christine Schossig im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten keinerlei Zweifel: "Kein Megatrend ohne Kupfer."

"Der Jahresüberschuss ist beträchtlich"

Als sie wenig später betont, dass die Wieland-Werke, die ihren Hauptsitz in Ulm haben, auch die nächsten 200 Jahre gesichert sehen, ist Christine Schossig schon mittendrin im Thema: Der Metallwarenhersteller feiert in diesem Jahr sein 200. Jubiläum. Das ganze Jahr über seien verschiedene Festivitäten geplant, lässt sie wissen. Auch in Villingen. Ende des Monats werde das Jubiläumsprogramm ausgearbeitet und dann auch bekannt gegeben. Bis dahin aber darf man sich schon einmal im Rückblick freuen, denn schon das vergangene Jahr darf demnach gefeiert werden: Das Unternehmen schreibe 2019, so Unternehmenssprecherin Christine Schossig, das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte. "Das zweitbeste Geschäftsjahr in der 200-jährigen Unternehmensgeschichte zeichnet sich ab", pflichtet auch Sebastian Köhler, Leiter der Rechtsabteilung bei den Wieland-Werken bei, auch wenn er aktuell noch keine detaillierten Zahlen nennen dürfe. Ende des Monats, so Schossig, werde den Aktionären die frohe Kunde mitgeteilt. Sie dürfte angesichts von 70 Standorten weltweit, 9000 Mitarbeitern und der Aktivitäten als Global Player sowie einem Jahresumsatz von rund fünf Milliarden Euro in der Gruppe rund um den Erdball von Interesse sein.

Doch was macht das Unternehmen so erfolgreich? Und wie lässt sich der Wandel der Nachrichtenlage von der Kurzarbeit im August 2019 bis zum zweitbesten Ergebnis in der Unternehmensgeschichte zum Jahresende nachvollziehen? Teilweise lässt er sich mit dem begründen, was die Wieland-Werke tun. Als Spezialist für Kupfer und Kupferlegierungen steht das Unternehmen ganz am Anfang der Wertschöpfungskette. Kaum eine Branche, die im Herstellungsprozess nicht in irgendeiner Weise auf Material wie dieses angewiesen ist. Entsprechend schlagen sich zwar konjunkturelle Veränderungen diverser Branchen, aber auch Faktoren wie das Diesel-Gate, eine Überhitzung des Marktes, Themen wie der Brexit, Trump oder China oder auch die Orientierungslosigkeit in der Automobilindustrie denkbar schnell bei dem Hersteller von Halbfabrikaten aus Kupfer und Kupferlegierungen nieder. Aber ebenso schnell könne sich ein solches Unternehmen auch wieder erholen.

Eine Maßnahme wie Kurzarbeit, wie man sie im Sommer 2019 ergriffen hat, helfe, Mitarbeiter, die das höchste Gut des Unternehmens seien, zu schützen, und flexibel auf Konjunkturdellen zu reagieren, erläutert Schossig, und beschränke sich in der Regel jeweils auf bestimmte Produktionszweige.

Interessantes schon jetzt digital

Das Gesamtunternehmen haben die Wieland-Werke 2020 beim großen Jubiläum im Blick. Interessante Informationen rund um die Historie des Unternehmens gibt es schon jetzt auf digitale Weise: Unter www.200jahrewieland.com lässt sich die Geschichte ab dem Moment nachlesen, in dem Philipp Jakob Wieland im Jahre 1820 die Kunst- und Glockengießerei seines Onkels Thomas Frauenlob in der Ulmer Rosengasse übernommen hatte.