Die Resonanz auf die erste Informationsveranstaltung zur Breitbandversorgung im Bereich des Schwenninger Südwestens im Rathaus war gering. Fotos: Streck Foto: Schwarzwälder Bote

Breitbandausbau: Im nächsten Jahr soll Schwenningens Südwesten mit Glasfaser versorgt sein

Nur wenige Bürger nutzten am Montagabend die Möglichkeit der ersten Informationsveranstaltung der Stadt und des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar im Schwenninger Rathaus.

VS-Schwenningen . Jochen Cabanis, Zweckverbandsgeschäftsführer, erläuterte den Ausbau zum schnellen Internet für das Gebiet Schwenningen Südwest, erster Bauabschnitt (Messe und Schulen), der im nächsten Jahr fertig gestellt sein soll.

Franz-Josef Holzmüller, Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft und Breitband VS, hob die Wichtigkeit des Zweckverbands für den Schwarzwald-Baar-Kreis hervor. Denn andere Anbieter würden vorrangig dort bauen, wo sie die meiste Rendite erwarten, also in den Ballungsräumen.

Der Zweckverband allerdings lege den Schwerpunkt auf die Erschließung der Industrie- und Gewerbegebiete (Stärkung des Wirtschaftsstandortes, Sicherstellung der Arbeitsplätze) gegenüber den Wohngebieten im Kreis. Zudem erhielten die heute schlecht versorgten Gebiete eine höhere Priorität gegenüber den besser versorgten. Kerngruppen seien Wirtschafts- und Bildungsstandorte sowie die Ortschaften, in denen der Zweckverband teilweise schon tätig geworden ist. Jährlich sind fünf Millionen Euro Investitionsmittel vorgesehen.

Der Fokus am Montagabend lag auf dem südlichen Bereich Schwenningens, der Neckarstadtteil bis hoch zum Messegelände und im Anschluss daran das Neubaugebiet Eschelen auf dem ehemaligen Klinikareal.

Jochen Cabanis erklärte den Zuhörern sowohl die Verträge, die ihnen als Anlieger bereits zugestellt wurden und die Verlegung des Glasfaserkabels.

Die betroffenen Anwohner haben die Möglichkeit, mit der Stadt und dem Zweckverband einen Vertrag zu schließen, dass das Glasfaserrohr auf ihr Grundstück verlegt werden kann und mit dem Betreiber Stiegeler, dass sie das schnelle Internet nutzen können.

Die Kosten bis zur Grundstücksgrenze zahlt die öffentliche Hand, der Rest bis zum Hausanschluss muss der Hauseigentümer bezahlen, der individuell zu berechnen sei. Aufgrund der fortschreitenden Technik sieht er die Notwendigkeit eines Anschlusses für jedes private Haus ebenso wie für Unternehmen und Schulen.

Der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar wurde im Frühjahr 2014 von allen 20 Städte und Gemeinden des Schwarzwald-Baar-Kreises sowie dem Kreis selbst gegründet, um das Gebiet mit einem Glasfaser-Netz auszustatten.

Ziel des Zweckverbands unter dem Vorsitz von Landrat Sven Hinterseh ist es, im Laufe des Jahres 2019 das Backbone-Netz fertigzustellen und nach und nach auch Ortsnetze (FTTB/H) zu entwickeln.

Spätestens bis 2025 sollen alle Gebäude im Landkreis einen eigenen Glasfaseranschluss erhalten. Dadurch können Kompetenzen gebündelt, der Netzausbau aufeinander abgestimmt und wirtschaftliche Einheiten für Planung, Baumaßnahmen und Netzbetriebsvergabe geschaffen werden.