Dunkle Wolken über dem Schwenninger Bahnhof mit Symbolcharakter? Vor der heutigen Gemeinderatssitzung braut sich rund um das Thema Bahnhofskauf einiges zusammen. Foto: Hennings

In Gemeinderatssitzung wird entschieden. CDU und Jan Uhl stellen ihre Positionen klar.

VS-Schwenningen - Am Dienstag wird sich in der Gemeinderatssitzung entscheiden, ob die Stadt den Schwenninger Bahnhof kauft oder nicht.

Im Vorfeld möchte die CDU-Fraktion, deren Mitgliedern, die nicht für den Ankauf durch die Stadt sind, Unverständnis und Beleidigungen entgegen gebracht worden seien, einige Punkte richtig stellen: Für die Fraktion gehe es laut Mitteilung nur um das Bahnhofsgebäude an sich, nicht um seine Funktion.

"Die Bahn will das Gebäude verkaufen, und wer auch immer es kauft, muss den Zugang zur Halle, den Gleisen und der Unterführung grundbuchamtlich garantieren", heißt es in der Pressemitteilung. Die CDU-Fraktion macht deutlich, dass sie die derzeitige Nutzung des Bahnhofsgebäudes als Café und Disco, vornehmlich für die Studenten, erhalten möchte. Der derzeitige Pächter der Gastronomie, Jan-Christoph Uhl, mache seine Sache gut und sei selbst am Kauf des Hauses interessiert.

Des Weiteren habe die Stadt kein Nutzungskonzept für dieses Gebäude und könne keine Aussagen über die sicher anfallenden Sanierungskosten machen. Der Zusicherung der Verwaltung, die Nutzung durch einen langfristigen Vertrag mit dem derzeitigen Pächter zu erhalten, könnten die Christdemokraten nach Äußerungen von Oberbürgermeister Rupert Kubon keinen Glauben schenken. Das Fazit der Presseerklärung: "Es ist grundsätzlich keine kommunale Aufgabe, ein Haus zu kaufen um es für eine private Geschäftsnutzung zu verpachten."

AfD-Stadtrat und Expressguthallen-Besitzer Jan-Christoph Uhl ist indes gespannt, wie der Gemeinderat heute entscheidet. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die Stadt den Bahnhof nicht kauft, ist mittlerweile hoch und auch sinnvoll, weil kein Nutzungskonzept vorliegt."

Für Uhl und seinen Partner sei immer noch die sicherste Variante, um die Existenz von Expressguthalle und Ostbahnhof zu gewährleisten, den Bahnhof selbst zu kaufen. Mittlerweile sehe er die Attraktivität des Gebäudes durch viele Missstände für potenzielle andere Investoren geschmälert. Uhl: "Die Stadt kann risikofrei auf uns bauen. Bereits als Pächter waren wir immer zuverlässig."